Tradingsteuer 2021 kommt! Dezember Update | Verlustverrechnung 20.000€

Tradingsteuer 2021 Dezember Update

Update 19.12.2020:

Die neue Tradingsteuer wurde tatsächlich im Bundesrat beschlossen im Rahmen der Jahressteuer-Gesetzesänderung. Welche Änderungen es gibt und was wir jetzt machen können, dass erfährst du jetzt.

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Liebe Trader, der Bundesrat hat der am letzten Freitag den 18.12. der Gesetzesvorlage des Bundestages zugestimmt. Dieses besagt, dass statt der ursprünglich 10.000€ Verlustverrechnung nun 20.000€ möglich sind. Höhere Verluste sind auf Folgejahre anrechenbar. Hab ich z.B. nächstes Jahr 40.000€ Verlust, kann ich nur 20.000€ Verrechnen und die restlichen auf 2022 übertragen. Sollte ich in dem Jahr keinen Verlust machen, wäre mein voller Verlust damit gegengerechnet. In der Praxis wird es wohl anders aussehen, gerade wenn man mit einem größeren Konto unterwegs ist. Dann wird der Verlustberg jedes Jahr höher.

Wie geht es jetzt weiter?

Lasst uns mal ganz rational an die Sache ran gehen: Was haben wir denn jetzt für Möglichkeiten? Zum einen läuft ja noch die Verfassungsklage gegen dieses Gesetz. Dies ist allerdings nichts was wir beeinflussen könnten. Jeder einzelne kann sich natürlich auch an seinen Abgeordneten wenden und versuchen dagegen an zu gehen. Wenn wir allerdings Pro-Aktiv eine solide Lösung haben wollen, dann gibt es nur 2 wirkliche Lösungen.

Die erste ist: Gründet eine Firma! Eine Trading UG oder GmbH. Wen dieses Gesetz trifft, der wird wohl mit höheren Summen im Geschäft sein. Wer Trading als ein Business betrachtet, reproduzierbare, skalierbare und kalkulierbare Gewinne machen will, der sollte sich ohnehin überlegen, auch ein Geschäft daraus zu machen. Es birgt eine Menge Vorteile! Dann sind wir auch keine privaten Zocker mehr, wie Lothar Bindung uns liebevoll nennt, sondern Unternehmer.

Die 2. Möglichkeit ist: Auswandern. In Thailand sind Einkünfte außerhalb von Thailand nicht steuerpflichtig. Wer allerdings weiterhin einen Firmen- und Wohnsitz in Europa haben möchte, für den bietet auch Zypern eine tolle Lösung. Max hat dazu ein Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=utnACTdw5xI&t=2463s

Zypern ist ein kleines Steuerparadies, zumindest für diejenigen die nicht mehr in Deutschland gemeldet sind.

Wer als sogenannter digitaler Nomade durch die Welt reisen will, mal hier mal da, der braucht im Grunde gar keine Firma. Allerdings wird euer Broker eine Meldeadresse fordern. Dann kommt vielleicht noch Estland ins Spiel. Dort kann man sich 100% online eine E-Residenz einrichten und auch online eine Firma gründen samt Geschäftskonto. Das ganze ist extrem günstig. Agenturen übernehmen Post, Steuererklärung und alles was so anfällt für unter 100€ im Monat.

Offizielle Seite von Estland: https://e-resident.gov.ee/

Also liebe Trader, es gibt absolut keinen Grund das Handtuch zu werfen, nur weil Scholz und Binding das gerne so hätten. Wer positiv denkt findet eben auch immer eine Lösung. Und wenn ihr euch vielleicht in ein paar Jahren zurück erinnert, dann werdet ihr vielleicht sagen: Vielen Dank Deutschland für dieses Gesetz. Es hat mein Leben extrem bereichert weil ich jetzt ein selbst bestimmtes und freies Leben führe, ohne, oder zumindest deutlich weniger Steuern. Ein typisches Beispiel von: Nachteil zum Vorteil machen!

Update Ende

Hallo Trader,

willkommen zum Tradingsteuer 2021 Dezember Update. Der Bundestag hat im Änderungsantrag der Koalition im Finanzausschuss die Verlustbegrenzung von 10.000€ auf 20.000€ angehoben. Doch die Probleme bleiben für viele Trader dieselben. Welche Möglichkeiten wir jetzt noch haben, das neue Steuergesetz, doch noch abzuwenden, erfährst du jetzt!

Tradingsteuer 2021 Dezember Update

Hier das YouTube-Video zum Thema:

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Transkript zum Video

Steuergesetz 2021 Update Dezember 2020 / Verlustverrechnung bis 20.000€

Wie geht es nun mit dem Steuergesetz 2021 für Trader weiter, was sagt der Bundestag und welche Möglichkeiten bleiben uns Tradern jetzt?

Eines vorweg: Alles, was ich sage, ist ausschließlich meine persönliche Meinung. Ich bin kein Anwalt oder Steuerberater, weswegen ich keine Expertise in Steuerangelegenheiten besitze.

Los gehts!

Seit Ende Oktober ist es ruhig geworden um das neue Steuergesetz, welches ab 2021 greifen wird, sollte es nicht noch gestoppt werden. Ihr erinnert euch, verschiedene Ausschüsse haben dem Bundesrat empfohlen, die Gesetzesänderung, welche ab 2021 greifen soll, zu streichen oder stark zu entschärfen. Der Bundesrat hat der Streichung zugestimmt, doch der Bundestag konnte sich dazu leider bisher nicht einigen. Angebliche interne Verhandlungen innerhalb der GroKo verblieben bisher fruchtlos. Die pure Willkür, oder wie der Bundesrat es nennt, verfassungsrechtlich extrem bedenklich, scheint Herrn Binding nicht weiter zu stören. Er hält an der Gesetzesänderung fest und Herr Scholz braucht den Rückhalt seiner Partei, weswegen er die Sache unterstützt. Herr Scholz hat auch keinen Grund, den paar Tradern einen Gefallen zu tun, die ihn wohl ohnehin nicht bei der Bundestagswahl unterstützen würden. Eventueller Gegenwind der CDU verpufft, weil sie bei der Tradingsteuer lieber einknicken als bei anderen „relevanteren Themen“, die in der Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit bekommen würden. Die FDP ist derzeitig die einzige Partei, die den Druck erhöhen könnte… Druck erhöhen und FDP in einem Satz, ich weiß… 😉

Nun hat der Bundestag am 10.12. den kleinstmöglichen Kompromiss eingelenkt, so geht es aus dem Änderungsantrag der Koalition im Finanzausschuss hervor. Verluste aus Termingeschäften sollen nun bis zu 20.000 € verrechnet werden können und nicht nur bis 10.000€. Nicht verrechnete Verluste können aber auf Folgejahre übertragen werden, was dann natürlich nur dazu führt, dass der Verlustberg immer größer wird und jedes Jahr eben nur um 20.000€ verrechnet werden kann. Wer ein großes Konto handelt, wird zwangsläufig über 20.000€ Verlusttrades produzieren. Dies gehört zum Trading nun mal dazu. Das Dilemma ist also dasselbe wie zuvor mit den 10.000€.

Was bisher noch nicht geklärt ist, sondern nur als Gerücht im Internet kursiert, ist die Frage, welche Finanzprodukte tatsächlich als Termingeschäfte deklariert werden. Ob eben auch Zertifikate und Optionsscheine drunter fallen oder ob die Emittenten mal wieder eine Sonderbehandlung bekommen wie mit der Hebelbegrenzung vor einiger Zeit.

Wie geht es weiter?

Es sind noch viele Fragen ungeklärt, und aufgrund von vielen weiteren wichtigen Entscheidungen außerhalb der Tradingwelt, die uns gerade alle betreffen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass diese neue Regelung, das neue Steuergesetz ggf um ein Jahr verschoben wird. Auch dazu gibt es bereits einige Informationen im Internet. Da die Sache noch final im Bundestag beschlossen werden muss und dann der Bundesrat es final bearbeiten müsste, die Finanzämter und Steuerberater noch eine Durchführungsverordnung benötigen und die Zeit extrem knapp ist, könnte ich mir vorstellen, dass die Variante mit der Aufschiebung um ein Jahr am wahrscheinlichsten ist. Eine sogenannte Übergangsphase. Aber noch ist davon nichts offiziell bestätigt, weswegen wir da einfach abwarten müssen. Die verschiedenen Broker haben sich da auch noch nicht zu Wort gemeldet und verhalten sich verdächtig ruhig. Bis auf die Consorsbank hat da, soweit ich weiß, noch niemand was verlauten lassen. Wir sollten einfach noch etwas Geduld haben.

Ich bedanke mich herzlich bei unseren aufmerksamen Zuschauern, die uns immer wieder per E-Mail oder in den Kommentaren auf neue Informationen hinweisen und bitte auch weiterhin darum, dass wenn ihr etwas wisst oder auch nur vermutet, es mit uns in den Kommentaren zu teilen. Schreibt auch gerne mal eure Meinung zu dem ganzen Thema. Umso mehr das Thema in die Öffentlichkeit rückt umso besser für uns. Ach ja, die Verfassungsklage von Martin Houschek ist ja auch noch offen. Wann dieses vom Verfassungsgericht allerdings behandelt wird, steht auch noch nicht fest. Die ganze Geschichte ist also weder bestätigt, aber auch noch lange nicht verloren.

Wir werden weiter berichten, sobald es wieder was handfestes gibt. Ich wünsche euch dennoch eine schöne Weihnachtszeit! Bis bald und beste Grüße

Alex

Artikel vom Bundestag

bundestag.de/

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