Trader werden: Kosten beim Trading
Hallo Insider
herzlich willkommen zurück zu unserer Trading Grundausbildung. Ich begrüße dich zu einem neuen Video, heute zum Thema „mit welchen Kosten beim Trading muss ich rechnen?„
Ich unterscheide hier, wie im Business üblich, zwischen fixen und variablen Kosten und gehe näher darauf ein, wie dein Tradingstil deine Kosten beeinflusst.
Abschließend stelle ich diese Kosten gegenüber.
Du kannst wie immer alles hier auf der Seite noch einmal nachlesen. Übrigens: hast du dich schon in unsere Mailingliste eingetragen?
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Jetzt aber viel Spaß beim Video „Kosten beim Trading“.
Du möchtest all das noch einmal nachlesen? Hier findest du die Transkription des Videos:
1.4 Kosten beim Trading
Letztes Mal ging es um die technischen Voraussetzungen und wir haben festgestellt, dass es je nach Tradingstil verschiedene technische Voraussetzungen gibt.
Die Anfangsinvestitionen wie Computer oder Monitore sollen heute also keine Rolle spielen, sondern nur die laufenden Kosten.
Für eine gründliche Analyse, welcher Tradingstil der richtige für dich ist, solltest du dir auch über die Kosten im Klaren sein.
Im Vergleich zu anderen Geschäftsmodellen benötigt man zum Trading nicht viel Geld. Zumindest nicht um die Betriebskosten zu decken. Das Anlagekapital selbst sind ja keine Kosten, sondern unser Werkzeug. Andere Business-Arten beanspruchen die Fixkosten um ein vielfaches mehr als beim Trading: Ware, Lager, Transport, Versand, Personal, Versicherungen, Büro, Kleidung, Spesen und vieles mehr. Doch was kommt beim Trading auf dich zu?
Orderkosten (variable Kosten)
Als wichtigster Posten seien die Orderkosten genannt. Diese variieren, je nach Broker und Ordervolumen von ca. 2€ bis 100€. Bei den meisten Brokern gibt es eine Minimalbegrenzung sowie eine maximale Begrenzung. Auch kann die Ordergebühr sich aufteilen in einen Fixbetrag plus einen Prozentwert. Z.b. 3,90€ + 0,25% vom Ordervolumen. Je nach Handelsplatz kann es zu weiteren Kosten kommen wie XETRA-Gebühren oder Auslandsbörsen. Bei Aktien kommt es bei weniger liquiden Papieren auch zu Teilausführungen. Bei einigen Brokern sind alle Teilausführungen inkl., bei anderen Brokern kann dies jeweilige Kosten verursachen. Ordergebühren kommen beim Kauf sowie beim Verkauf auf dich zu.
Auch Orderänderungen können bei einigen Brokern Kosten verursachen, sind bei den meisten Brokern aber inzwischen kostenlos.
Spread (Variable Kosten)
Als Spread bezeichnet man die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Auch Geld oder Bid genannt) und dem Verkaufspreis (auch Brief oder Ask genannt). Wenn du also ein Wertpapier oder anderes Finanzprodukt kaufst, wirst du schon in der ersten Sekunde damit im Minus sein, da der Spread und die Orderkosten dazu kommen.
Viele CFD Broker verzichten im Übrigen auf eine tatsächliche Ordergebühr und erheben nur einen Spread an dem sie verdienen. Dies wird aber das Thema im nächsten Video sein.
Slippagen (Variable Kosten)
Es kommt zu einer so genannten Slippage, wenn der Ausführungskurs von dem der Order abweicht. Diese kann positiv sein, also gut für uns, aber auch negativ. Das Gegenteil ist leider häufiger der Fall.
Beispiel: Wir geben eine Kauforder in den Markt bei 100€. Doch ausgeführt wird der Kurs erst bei 101€. Dann haben wir 1€ mehr bezahlt als eigentlich geplant. Dies kann verschiedene Ursachen haben und ist ein Thema für sich. Beim Daytrading ist die Slippage ein wesentlicher Kostenfaktor.
Der Durchschnittsgewinn ist ohnehin kleiner als beim Swingtrading, wenn dann auch noch weitere Faktoren den Gewinn schmälern, wie negative Slippage, dann kann das große Nachteile bei der Gesamtperformance verursachen.
Beim Swingtrading über einen längeren Zeitraum fällt eine Slippage nicht ins Gewicht, da der Durchschnittsgewinn um ein vielfaches höher ist als beim Daytraden. Durch verschiedene Orderarten kann eine Slippage theoretisch vermieden werden, nur kann es dann passieren, dass die Order dann gar nicht ausgeführt wird. Aber dies ist ein Thema für sich, welches später folgen wird.
Depotführung (Fixkosten)
Bei den meisten Online-Brokern musst du keine Depotführung mehr bezahlen. Bei einigen ist dies jedoch an verschiedene Bedingungen geknüpft. Z.B. entfallen die Depotführungskosten wenn du regelmäßig handelst oder einen Mindestbetrag einzahlst.
Solltest du jedoch vorhaben eine Filialbank statt eines Onlinebrokers zu verwenden, dann können durchaus noch Depotführungskosten auf dich zu kommen. Auch die Orderkosten sind dort deutlich höher. Diese Kosten werden durch die Beratungstätigkeit gerechtfertigt, wobei ich jedoch bezweifle, dass dein Bankberater hilfreiche Tipps für dich beim Trading hat.
Es gibt eine große Anzahl an wirklich guten Onlinebrokern die perfekt fürs Futurestrading und natürlich auch alle anderen Finanzprodukte geeignet sind. Es macht durchaus Sinn sich an einen Spezialisten auf seinem Gebiet zu verlassen. Bei Herzkrankheiten gehst du ja auch nicht zum Allgemeinmediziner sondern zum Kardiologen. Wenn du also Futures Traden willst, solltest du zu einem Futuresbroker gehen. Nur dort bekommst du das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
Achte also auf deine Kosten und Ausführungsqualität. Der Unterschied kann Gewaltig sein, speziell dann, wenn deine Handelsaktivität hoch ist. Im nächsten Video geht es um den richtigen Broker.
Chartsoftware und Kursversorgung (Fixkosten)
Neben der fundamentalen Analyse treffen die meisten Trader ihre Kaufentscheidung für einen Trade anhand technischer Analysen welche auf Kursformationen oder einfach auf dem aktuellen Preis beruhen. Je nachdem welchen Tradingstil du verfolgen möchtest, ist die Aktualität dieser Daten von enormer Bedeutung. Wenn du innerhalb eines Tages deine Trades öffnen und wieder schließen willst, dann wirst du wohl nicht auf verzögerte Daten zurückgreifen sondern sogenannte Realtimedaten verwenden. Während du als Trader mit einer längeren Haltedauer und Betrachtung der Tageskerzen nicht zwangsläufig auf Realtimekurse zugreifen musst. Eine Kursverzögerung von 15 Minuten spielt beim Swingtrading keine Rolle.
Lediglich bei der zu verwendenden Software sollten alle Trader der verschiedenen Tradingstile sich einig sein, dass es wichtig ist, auf eine möglichst gute Darstellung der Charts zu setzen. Hierbei ist entscheidend, dass man seine Charts möglichst frei konfigurieren kann und sich auch verschiedene technische Indikatoren in seinen Chart legen kann.
Daytrader sollten aber auch hierbei bedenken, dass zusätzliche Dinge wie Footprint, Orderbucheinsicht, ggf. Automatisierungsfunktionen dabei sind.
Wenn du einfache Bedingungen haben möchtest, wie beim Swingtrading, dann ist durchaus auch eine webbasierte Software wie von Tradingview ausreichend. Wir von InsiderWeek benötigen für unsere Analysen spezielle Daten wie COT oder Sentiment und brauchen daher auch spezialisierte Software wie zum Beispiel den Tradenavigator.
Die feinen Unterschiede wirst du als Anfänger sicherlich nicht gleich erkennen und solltest zunächst auf kostenlose Tools zurückgreifen. Überhaupt: Jeder Trader stellt andere Ansprüche an seine Tradingsoftware. Dies können wir also sehr individuell betrachten.
Wer Daytrader werden will, sollten auf folgendes achten:
- Realtimedaten für die Handelsplätze die getradet werden sollen
- API oder Bridge zum Broker (für Trading aus dem Chart heraus)
- einfache, schnelle und präzise Handhabung der Chartsoftware. Jede Sekunde zählt!
- ggf. auch Volumen-Tools wie Footprint-Charts, Orderbuch (um Angebot und Nachfrage schon frühzeitig zu erkennen).
Swing Trader oder Positionstrader benötigen folgendes:
- Kursdaten, auch verzögert möglich
- gute Chartsoftware welche eine freie Konfiguration zulässt
- ggf. weitere Zusatzinformationen wie COT, Sentiment, Saisonalitäten oder Korrelationen (gibt es auch kostenlos auf unserer Website)
Die Monatskosten:
Daytrader
Ordergebühren bei durchschnittlich 5 Trades am Tag an 5 Tagen in der Woche:
- 5X2 (Kauf und Verkauf) 10X Orderkosten am Tag zu je 5€ (bei günstigen Onlinebrokern)
- 50X pro Woche und 200X Pro Monat sind 1.000€ Ordergebühren
- + den Spread von durchschnittlich 2€ pro Handel sind zusammen 1.400€ Handelsgebühren. (bei günstigen Brokern mit festen Gebühren)
Handelssoftware und Kursversorgung
- Wer auf eine professionelle Chartsoftware zugreifen möchte mit einem umfangreichen Realtime-Angebot der wird dafür etwa 100€ bis 250€ im Monat bezahlen
Swingtrader
- Orderkosten entsprechend geringer durch viel geringere Frequenz. Durchschnittlich 12 Trades im Monat sind 24X Orderkosten von 5€ + Spread von 2€ je Wert = ca. 160€
Handelssoftware mit einfacher Kursversorgung (mit leichter Verzögerung)
- viele Chartprogramme ohne Realtimedaten bereits kostenlos möglich. Mit professioneller Ausstattung wie umfangreicher Analyse-Erweiterungen kommen Kosten von 0 bis 85€ auf Swingtrader zu.
Kostenfazit
- Demobetrieb ist kostenlos! Orderkosten und Software = 0€
- Ist nun der Demobetrieb erfolgreich verlaufen und du hast für dich erkannt, dass es Spaß macht und ein seriöses Business darstellt, dann kannst du den nächsten Schritt gehen.
Vergleich der variablen und der fixen Kosten bei Daytrading und Swing Trading
Fix Kosten (wie Software, realtime Kurse)
- Demohandel = 0€
- Swingtrading = 0-120€
- Day Trading = 50-350
Variable Kosten (wie Odergebühren, Spreads, Slippagen etc.):
- Demohandel = 0 €
- Swingtrading = im Schnitt ca. 160€(durchschnittlich 3 Trades pro Woche)
- Day Trading = im Schnitt ca. 1.400€ (durchschnittlich 5 Traders pro Tag)
Schlusswort
Es wäre für dich Sinnvoll, wenn du mit den kleinstmöglichen Kosten startest, da du noch nicht routiniert bist und die Gewinne nicht stabil sein werden. Suche dir daher einen Tradingstil der geringe Kosten verursacht und auch mal einen Fehler verzeiht. Aufsteigen kannst du immer noch, wenn die Gewinne erstmal da sind. Starte unbedingt mit dem kostenlosen Demobetrieb und setze auf Ausbildung und gute Vorbereitung.
Ein Daytrader hat durch seine hohe Handelsfrequenz natürlich eine ganz andere finanzielle Belastung als ein Trader mit längeren Haltedauern. Während ein Daytrader auf Gesamtkosten von etwa 1.750€ pro Monat kommen wird hat ein Swingtrader Kosten von etwa 280€ pro Monat.
Natürlich sollte jeder einzelne Trade die eigenen Kosten auch wieder neutralisieren, wer allerdings mal längere Zeit in einem DrawDown steckt, der muss auf seine Verlusttrades diese Kosten leider noch addieren.
Umso höher die Handelsfrequenz umso höher natürlich auch die Kosten. Daher solltest du dir vorher genau die Gebühren anschauen. Hier kannst du bei der richtigen Brokerwahl viel Geld sparen. Und natürlich bei der Wahl des entsprechenden Handelsstils.
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