Zuckerpreise in New York fallen auf 4-Jahres-Tief


Die Zuckerpreise haben am Mittwoch ihren dreimonatigen Abwärtstrend fortgesetzt und erreichten ein Vierjahrestief bei den Nearest Futures. Der Juli-Kontrakt des NY Sugar #11 (SBN25) schloss mit einem Minus von 0,20 (-1,24%). Der Londoner ICE White Sugar #5 August-Future (SWQ25) konnte dagegen um 3,80 (+0,82%) zulegen und einen Juni-Höchststand markieren. Ausschlaggebend für den Preisdruck sind Prognosen über reichlich verfügbare globale Zuckermengen.
Der New Yorker Sugar #11 (links) und der Zucker #5 an der Londoner Börse, 30-Minuten Chart, Year-To-Date
Globaler Überschuss belastet Markt
Die Preisschwäche der vergangenen drei Monate wurzelt in Erwartungen eines weltweiten Zuckerüberschusses. Das USDA prognostizierte am 22. Mai in seinem halbjährlichen Bericht einen Anstieg der globalen Zuckerproduktion 2025/26 um 4,7% gegenüber dem Vorjahr auf einen Rekordwert von 189,318 Millionen Tonnen. Gleichzeitig wird ein globaler Zuckerüberschuss von 41,188 Millionen Tonnen erwartet, was einem Anstieg von 7,5% entspricht.
Indien als Schlüsselfaktor
Besonders die Aussichten für Indien, den zweitgrößten Zuckerproduzenten weltweit, belasten die Preise. Die National Federation of Cooperative Sugar Factories des Landes projizierte am 2. Juni einen Produktionsanstieg von 19% auf 35 Millionen Tonnen für 2025/26, begründet durch eine Ausweitung der Zuckerrohranbaufläche. Das Ministerium für Geowissenschaften sagte am 15. April einen überdurchschnittlichen Monsun voraus, mit Niederschlägen von 105% des langfristigen Durchschnitts während der Monsunzeit von Juni bis September.
Für die laufende Saison 2024/25 zeichnet sich jedoch ein anderes Bild: Die ISMA rechnet mit einem Produktionsrückgang von 17,5% auf ein Fünfjahrestief von 26,2 Millionen Tonnen. Tatsächlich lag die Produktion von Oktober bis Mai bei 25,74 Millionen Tonnen, 17% unter dem Vorjahreswert.
Weitere Produktionsländer im Fokus
Auch aus anderen wichtigen Erzeugerländern kommen produktionssteigernde Signale. Brasilien, der weltgrößte Produzent, soll nach USDA-Prognosen seine Produktion 2025/26 um 2,3% auf einen Rekordwert von 44,7 Millionen Tonnen steigern. Thailand, der drittgrößte Produzent und zweitgrößte Exporteur, meldete bereits für 2024/25 einen Anstieg von 14% auf 10,00 Millionen Tonnen und wird für 2025/26 mit einem weiteren Zuwachs von 2% auf 10,3 Millionen Tonnen gerechnet.
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Exportlockerungen verstärken Angebotsdruck
Die indische Regierung kündigte am 20. Januar an, den Zuckermühlen den Export von 1 Million Tonnen in dieser Saison zu erlauben - eine Lockerung der seit Oktober 2023 geltenden Exportbeschränkungen. Diese Maßnahmen hatten die Ausfuhren drastisch reduziert: von einem Rekord von 11,1 Millionen Tonnen 2021/22 auf nur 6,1 Millionen Tonnen 2022/23.
Stützende Faktoren begrenzt
Das USDA sieht für 2025/26 neben der Rekordproduktion allerdings auch einen Anstieg des menschlichen Zuckerverbrauchs um 1,4% auf 177,921 Millionen Tonnen. Die globalen Endbestände sollen um 7,5% auf 41,188 Millionen Tonnen steigen.
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