Weizenpreise führen Getreiderallye an: Marktumkehr hält an

Grains Harvest - Foto von Darla Hueske auf Unsplash

Die Getreidemärkte verzeichneten am Dienstag deutliche Kursgewinne, angeführt vom Chicagoer Weizen. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den vorherigen Wochen und zeigt eine markante Umkehr der Marktstimmung. Neben Weizen konnten auch Mais und Sojabohnen Zugewinne verbuchen.

 

Kursverlaiuf der letzten Tage bei Weizen (ZWN25, links) und Corn (ZCN25, rechts); jeweils 30-Minuten Chart

 

Weizen gewinnt durch Bedenken zur Erntelage

Der Juli-Kontrakt für Chicagoer Weizen (ZWN25) schloss mit einem Gewinn von 17,0 Cents (+3,21%) bei 546 Cents und erreichte damit ein Einwochenhoch. Das Tageshoch lag bei 547-4, das Tief bei 528-6. Der September-Weizen (ZWU25) beendete den Handel bei 559-6 (+16-0). Der Kassapreis für Chicagoer Weizen stieg auf 521-4 (+4-0). Auch andere Weizensorten legten zu: Juli-Kansas-City-Weizen (KEN25) schloss bei 536-2 (+13-4) und Juli-Frühjahrsweizen (MWN25) bei 597-6 (+12-2).

 

Weizenanbau und Dürregebiete inden USA; Durum (Hartweizen) und Frühjahrsweizen

 

Der Weizenmarkt erhält Unterstützung durch Pflanzenerkrankungen in Kansas und Wetterbedingungen im Osten. In China kämpfen wichtige Anbaugebiete mit erheblicher Trockenheit. Händler beobachten mögliche Ernteschäden, nachdem die Temperaturen in der weizenanbauenden Region Henan am Dienstag 40 Grad Celsius (104 Grad Fahrenheit) erreichten, was den Wetterstress nach der jüngsten Dürre noch verstärkt. Ein Futures-Händler kommentierte: "Der Regenmangel in den Winterweizengebieten Chinas ist nicht neu, aber der Temperaturanstieg verschlimmert die Situation."

In Russland hat die Region Rostow wegen Frost einen landwirtschaftlichen Notstand ausgerufen, der es Landwirten ermöglicht, Entschädigungen für verlorene Ernten zu beantragen. Auch in Nordeuropa gab es Bedenken wegen geringer Niederschläge in diesem Frühjahr, obwohl für diese Woche vorhergesagte Regenfälle die Belastung für die Kulturen voraussichtlich lindern werden. Ein deutscher Händler erklärte: "In Norddeutschland, Dänemark, Südschweden und Polen wird dringend Regen benötigt, der aber voraussichtlich ab Donnerstag bis Montag eintreffen wird."

Der Weizenmarkt profitiert zudem von der Unsicherheit bezüglich der Ukraine und Russland. Präsident Trump und Putin führten gestern ein Telefongespräch über einen Waffenstillstand und das Ende des Krieges, wobei der Vatikan sich bereit erklärte, Verhandlungen zwischen den Parteien auszurichten.

 

Mais zeigt solide Zuwächse

Juli-Mais (ZCN25) schloss bei 454-4 (+7) mit einem Tageshoch von 455-4 und einem Tief von 444-6. Der Dezember-Kontrakt für die neue Ernte (ZCZ25) beendete den Handel bei 448-4 (+6-6). Der Kassapreis liegt bei 454 (+4-0).

Die Maispflanzung ist auf geschätzte 78% fortgeschritten, verglichen mit 62% in der Vorwoche und 67% im Vorjahr. Das durchschnittliche Pflanztempo für diese Jahreszeit beträgt 73%.

In den kommenden 6-10 Tagen werden im Mittleren Westen und im Süden weiterhin Regenfälle erwartet, während in der Region der Großen Seen unterdurchschnittliche Niederschläge prognostiziert werden. Das Open Interest stieg gestern um 6.100 Kontrakte und nimmt seit dem Tiefpunkt Anfang letzter Woche täglich zu. Erst der COT-Bericht am Freitag wird zeigen, ob das steigende Open Interest auf Fonds zurückzuführen ist, die ihre Short-Position ausbauen, oder ob wir nun beginnen, eine Eindeckung der Short-Positionen zu sehen.

Eine Analyse der sommerlichen Höchststände der letzten 17 Jahre im Dezember-Mais-Kontrakt zeigt, dass diese fünfmal im Mai, siebenmal im Juni und fünfmal im Juli auftraten.

 

Sojabohnen profitieren von Handelsbeziehungen und Wetterproblemen

Die laufenden Handelsverhandlungen zwischen den USA und China beeinflussen weiterhin den Sojabohnenmarkt. Die Ankunft amerikanischer Sojabohnen in China im April stieg im Jahresvergleich um 35%, während Brasiliens Sojaexporte nach China um 43% zurückgingen. Im Vorjahr war die Anzahl der US-Lieferungen nach China ungewöhnlich gering, während Brasiliens Exporte nach China außergewöhnlich hoch waren.

 

Die US-Sojabohnen-Exporte 2024 - Q.: USDA-FAS

 

Die Sojabohnenpflanzung ist auf geschätzte 66% fortgeschritten, verglichen mit 48% in der Vorwoche und 50% im Vorjahr. Das durchschnittliche Pflanztempo für diese Jahreszeit liegt bei 53%, was auf ein solides Tempo in diesem Jahr hindeutet. Louisiana, Mississippi und Alabama führen beim Pflanztempo.

Nach den Regenfällen der letzten Tage warnt die Getreidebörse von Buenos Aires vor erheblichen Ernteverlusten aufgrund von Überschwemmungen. Mindestens 730.000 Hektar Sojabohnen müssen noch geerntet werden. Für dieses Wochenende wird weiterer Regen erwartet, der die Überschwemmungen verschlimmern könnte. In den USA haben Regenfälle Kansas, Missouri, Iowa und den westlichen Teil von Illinois getroffen.

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