WASDE Report im April 2025: Globale Markttrends bei Agrarrohstoffen
WASDE-Title by USDA
Der "WASDE"-Bericht (World Agricultural Supply and Demand Estimates) des US-Landwirtschaftsministeriums ist ein monatlicher Bericht, der umfassende Daten zu Angebot, Nachfrage und Preisen landwirtschaftlicher Produkte weltweit bereitstellt.
Er enthält Prognosen und Schätzungen zur Produktion, Lagerbeständen, Verbrauch sowie internationalen Handelsströmen und dient als zentrale Informationsquelle für die Agrarmärkte. Durch seine globale Perspektive beeinflusst der Bericht die Preisbildung an den Rohstoffmärkten erheblich und wird daher von Händlern und Analysten genau beobachtet.
Der aktuelle WASDE-Report wurde gestern veröffentlicht. Hier ein kurzer Überblick über die wesentlichsten Informationen:
Weizen
Globaler Überblick:
Die weltweite Produktion wurde in diesem Monat nach unten korrigiert, obwohl sie immer noch ein Rekordniveau erreicht hat, mit Rückgängen in Saudi-Arabien und der Europäischen Union.
Der prognostizierte Rückgang des weltweiten Verbrauchs ist vor allem auf Rückgänge bei Nahrungsmitteln, Saatgut und dem industriellen Verbrauch in Indien und China zurückzuführen. Die Lagerbestände sind in diesem Monat leicht gestiegen, bleiben aber 3% unter dem Vorjahr und erreichen den niedrigsten Stand seit 2015/16.
Global sinkt die Weizenversorgung um 0,8 Millionen auf 1.065,9 Millionen Tonnen. Der Handel ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig, wobei die Einfuhren in China, der Türkei und Indonesien sinken, während die Ausfuhren in Australien, Argentinien, Russland, der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten zurückgehen. Der durchschnittliche US-Agrarpreis für die Saison liegt unverändert bei 5,50 $ je Scheffel.
US Weizen:
Die US-Weizenbilanz für 2024/25 zeigt höhere Versorgung, leicht geringeren inländischen Verbrauch und erhöhte Endbestände. Die Importe steigen um 10 Millionen auf 150 Millionen Scheffel – der höchste Wert seit 2017/18. Die Exporte sinken um 15 Millionen auf 820 Millionen Scheffel. Die Endbestände erhöhen sich um 27 Millionen auf 846 Millionen Scheffel (22% über Vorjahr) bei unverändertem Farmpreis von 5,50 USD pro Scheffel.
Mais
Mais weltweit:
Die weltweite Maisproduktion wird in diesem Monat im Wesentlichen unverändert prognostiziert, da die Einbußen in Moldawien, Kambodscha und Kenia durch größere Ernten in der Europäischen Union und Tansania weitgehend ausgeglichen werden.
Der Welthandel wird in diesem Monat voraussichtlich steigen, wobei ein Anstieg in den Vereinigten Staaten die Rückgänge in Argentinien, der Türkei und Pakistan mehr als ausgleichen. Auch die weltweiten Importe werden diesen Monat voraussichtlich steigen, wobei die Steigerungen in Mexiko, der Europäischen Union und der Türkei die Kürzungen in Vietnam, Saudi-Arabien und Indonesien mehr als ausgleichen.
Die weltweiten Mais-Endbestände fallen auf 287,7 Millionen Tonnen. Der durchschnittliche US-Agrarpreis für die Saison liegt unverändert bei 4,35 $ pro Scheffel.
US Mais:
Bei US-Mais steigen die Exporte um 100 Millionen Scheffel, während der Futtermittelverbrauch um 25 Millionen auf 5,8 Milliarden Scheffel sinkt. Die Endbestände verringern sich um 75 Millionen auf 1,5 Milliarden Scheffel bei unverändertem Preis von 4,35 USD pro Scheffel.
Soja
Soja weltweit:
Die weltweite Ölsaatenproduktion ist aufgrund von Abwärtskorrekturen in China und einer geringeren EU-Raps- und Sonnenblumensaatproduktion gesunken. Der Handel mit Ölsaaten ist aufgrund bedeutender kanadischer Rapsausfuhren gestiegen. Die weltweite Verarbeitung von Sojabohnen ist gestiegen, wobei die Nutzung von Sojabohnen aus Brasilien und Raps aus China am stärksten ist.
Die weltweiten Ölsaatenausfuhren sind höher, was hauptsächlich auf eine Aufwärtskorrektur der brasilianischen Sojaproduktion für 2023/2024 zurückzuführen ist. Während die Bestände am Ende des lokalen Jahres (Dezember 2024) reduziert wurden, wurden die Bestände am Ende des Wirtschaftsjahres (September 2024) erhöht.
US-Soja:
Bei US-Soja steigt die Verarbeitung um 10 Millionen auf 4,42 Milliarden Scheffel. Die Endbestände sinken auf 375 Millionen Scheffel. Der Sojapreis bleibt bei 9,95 USD pro Scheffel, während der Sojaschrotpreis um 10 USD auf 300 USD pro Tonne sinkt und der Sojaölpreis um 2 Cent auf 45 Cent pro Pfund steigt.
Global zeigt die Sojabilanz trotz sinkender Produktion (-0,2 Millionen Tonnen) steigende Verarbeitung (+2,0 Millionen auf 354,8 Millionen Tonnen). Die Pflanzenölproduktion sinkt um 0,9 Millionen auf 228,1 Millionen Tonnen, hauptsächlich durch rückläufige Palmölproduktion (-1,3 Millionen Tonnen).
Weitere Agrarrohstoffe
Zucker
Die US-Zuckerversorgung steigt um 143.758 STRV auf 14,461 Millionen, mit Endbeständen von 2,016 Millionen STRV (Verhältnis zum Verbrauch: 16,20%).
Fleisch
Für 2025 sinkt die Schweinefleischproduktion, während die Rindfleisch- und Geflügelproduktion steigt.
Die Fleischexporte werden reduziert, besonders bei Rindfleisch (neue Zölle durch China) und Schweinefleisch. Die Rinderpreise steigen, Schweinepreise sinken, während Hähnchen- und Truthahnpreise zulegen.
Baumwolle
Die US-Baumwollexporte sinken um 100.000 auf 10,9 Millionen Ballen, die Endbestände steigen entsprechend auf 5,0 Millionen Ballen bei unverändertem Preis von 63 Cent pro Pfund.
Global sinken Produktion (-69.000 Ballen), Verbrauch (-520.000 Ballen) und Handel, während die Endbestände um über 520.000 Ballen steigen.
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