Rohöl und Benzin: Aktuelle US-Lagerbestände und geopolitische Einflüsse

Froet Gas on Pixabay

Laut aktuellen Daten des American Petroleum Institute (API) verzeichneten die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 21. März einen Rückgang von -4,6 Millionen Barrel (gegenüber einer Prognose von -2,5 Mio. Barrel). Aktuelle Daten zeigen jedoch, dass die US-Rohöllagerbestände in den letzten acht Wochen siebenmal angestiegen sind. Die Raffineriekapazitäten liegen derzeit bei 86,9 % (gegenüber höheren Werten in der Hochsaison), was den geringeren Verbrauch von Rohöl erklärt.

Die Benzinbestände sanken um -3,3 Mio. Barrel, während Destillate einen Abgang von -1,3 Mio. Barrel aufwiesen. Die US-Strategic Petroleum Reserve (SPR) stockte um +200.000 Barrel auf insgesamt 396,1 Mio. Barrel auf. Bei Benzin weisen die Bestände mit dem aktuellen Rückgang von -3,3 Mio. Barrel eine typische Vorfrühlingsdynamik auf: Raffinerien beginnen mit der Umstellung auf Sommerqualität (weniger Verdunstung), während die Nachfrage langsam anzieht, aber noch nicht das sommerliche Reisehoch erreicht hat.



Rohöl- und Benzin US-Lagerbestände mit 5-Jahres Rage - Source: EIA
 

Geopolitische Entwicklungen beeinflussen Ölmärkte

Russland und die Ukraine einigten sich auf eine von den USA unterstützte Waffenruhe („Black Sea Initiative“), die eine sichere Schifffahrt im Schwarzen Meer gewährleisten soll. Täglich passieren etwa 2–3 Mio. Barrel Rohöl und Ölprodukte diese Route. Trotz jüngster Angriffe auf Infrastruktur erklärten sich beide Seiten zu einer 30-tägigen Angriffspause bereit.

US-Präsident Trump kündigte neue Zölle an: Ab dem 2. April gilt ein 25 %-Aufschlag auf Venezuela-Ölkäufer, einschließlich Länder, die venezolanisches Öl oder Gas beziehen. China, Hauptabnehmer mit bereits bestehenden 20 % Zöllen, importiert rund 500.000 Barrel pro Tag aus Venezuela. Chevron erhielt eine Lizenzverlängerung bis zum 27. Mai, die den Export von venezolanischem Rohöl in die USA ermöglicht. Im Januar 2025 erreichten diese Lieferungen mit 300.000 Barrel/Tag einen Fünfjahreshoch.

Das US-Finanzministerium (OFAC) verhängte Sanktionen gegen die chinesische Raffinerie Shandong Shouguang Luqing Petrochemical wegen des Handels mit iranischem Öl im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar. Der Iran exportierte im Februar über 1,8 Mio. Barrel/Tag, teilweise über Schattenflotten.

OPEC+ kündigt weitere Kürzungen an

OPEC+ legte einen neuen Plan für sieben Mitglieder (u. a. Russland, Irak, Kasachstan) vor, die monatliche Förderkürzungen zwischen 189.000 und 435.000 Barrel/Tag bis Juni 2026 umsetzen müssen. Die geplante Produktionserhöhung im April beträgt 138.000 Barrel/Tag.

US-Energiedaten und Marktreaktion

Die US-Energy Information Administration (EIA) meldete zuletzt einen Bestandsaufbau von +1,7 Mio. Barrel Rohöl (deutlich unter der API-Schätzung). Die Raffineriekapazitäten lagen bei 86,9 %, die Rohölimporte sanken um -85.000 Barrel/Tag auf 5,4 Mio. Barrel.

Die Baker-Hughes-Rig-Zählung verzeichnete einen Rückgang der US-Ölrigs um -1 auf 486 (Jahresvergleich: -23), während Gasrigs um +2 auf 102 stiegen.

Preisentwicklung und technische Aussichten

WTI Rohöl durchbrach die langfristige Unterstützung bei 67 USD, Brent hielt sich über 70 USD. Die Marktbewegungen werden weiterhin von Schlagzeilen geprägt, während das globale Angebots-Nachfrage-Verhältnis und ein schwächerer USD (Index bei 104,21) Obergrenzen setzen.

Die 65 USD-Marke bleibt ein zentraler Unterstützungsbereich, während Widerstände im oberen 69-USD-Bereich bis 74,50 USD liegen. Mittelfristig könnte WTI 2025 eher in der 65–75 USD-Range verbleiben.

Die heutigen API-Daten könnten kurzfristig bullisch wirken, doch die EIA-Zahlen am Mittwoch bleiben entscheidend für die weitere Richtung. Hier ist es wichtig, permanent am Ball zu bleiben. Nur durch konsequente Beobachtung der volatilen Energiemärkte gelingt es dir, fundierte handelsentscheidungen zu treffen.

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