Dollar steigt nach US-UK Handelsabkommen deutlich an


Der US-Dollar verzeichnete am Donnerstag deutliche Kurszuwächse gegenüber traditionellen "sicheren Häfen" wie dem japanischen Yen und dem Schweizer Franken. Auslöser war die Ankündigung eines bilateralen Handelsabkommens zwischen den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich durch US-Präsident Donald Trump.
Der Dollar Index, April bis zum aktuellen Datum (links) und die letzten Tage im 30-Minuten Chart (daneben)
Details zum Handelsabkommen
Das als "Durchbruch" bezeichnete Abkommen behält einen Basiszoll von 10% auf britische Importe einschließlich Fahrzeuge bei. Marktbeobachter sehen dies positiv, da Trump offenbar einen 10%-Basistarif für befreundete Länder vorsieht, wobei darüber hinausgehende Zölle Verhandlungssache bleiben sollen. Axel Merk vom Merk Hard Currency Fund in Kalifornien merkt jedoch an, dass ein 10%-Basiszoll immer noch sehr hoch für US-Importe sei und die Funktionsweise des globalen Handels verändere.
Der Dollar stieg nach der Bekanntgabe auf ein Vier-Wochen-Hoch von 146,175 gegenüber dem Yen und notierte zuletzt 1,55% höher bei 146 Yen. Gegenüber dem Schweizer Franken legte die US-Währung um 1,07% auf 0,8323 Franken zu und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 1. Mai.
Steve Englander, Leiter der globalen G10-FX-Forschung bei Standard Chartered in New York, sieht das Abkommen als mögliche Vorlage für andere Länder, die Handelsverträge mit den USA abschließen möchten.
Marktreaktionen und Zentralbankentscheidungen
Die wichtigsten US-Börsenindizes, darunter der S&P 500, reagierten positiv auf die Handelsnachrichten. Der Goldpreis fiel hingegen um 1,74% auf 3.305,76 Dollar pro Unze.
Trump kündigte zudem substantielle Verhandlungen zwischen den USA und China an, wenn Finanzminister Scott Bessent und Handelsunterhändler Jamieson Greer am Samstag in der Schweiz mit Chinas Wirtschaftszar He Lifeng zusammentreffen.
Die Bank of England (BoE) senkte ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte, wobei das Abstimmungsergebnis von 5:4 eine unerwartete Divergenz unter den Mitgliedern zeigte: Zwei stimmten für eine größere Senkung um 0,5 Prozentpunkte, während Chefvolkswirt Huw Pill und das externe Mitglied Catherine Mann die Zinsen unverändert lassen wollten.
Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback gegenüber einem Währungskorb misst, stieg um 0,41% auf 100,86 (Close bei 100,73) und erreichte damit den höchsten Stand seit dem 10. April. Der Euro fiel um 0,71% auf 1,122175 Dollar.
Weitere Währungsentwicklungen und Kryptomärkte
Nach den erwartungsgemäßen Zinsentscheidungen der schwedischen Riksbank und der norwegischen Norges Bank gewann der Dollar auch gegenüber der schwedischen und norwegischen Krone. Die schwedische Krone notierte 0,94% höher bei 9,7471 pro Dollar, während die norwegische Krone bei 10,4313 pro Dollar lag, ein Plus von 0,99%.
Bei den Kryptowährungen legte Bitcoin um 4,68% auf 101.293,99 Dollar zu. Ethereum stieg sogar um 16,29% auf 2.091,29 Dollar.
Wirtschaftsdaten und Marktaussichten
Die US-Arbeitsmarktdaten fielen stärker aus als erwartet: Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sanken um 13.000 auf 228.000, was unter den erwarteten 230.000 lag. Die Lohnstückkosten des ersten Quartals stiegen mit 5,7% stärker als die prognostizierten 5,1% - der höchste Anstieg seit einem Jahr. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft fiel im ersten Quartal um 0,8%, was den Erwartungen entsprach und den ersten Rückgang seit fast drei Jahren darstellte.
Die Märkte räumen einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bei der FOMC-Sitzung am 17.-18. Juni eine Wahrscheinlichkeit von 20% ein. Für die EZB-Sitzung am 5. Juni wird hingegen mit 95% Wahrscheinlichkeit eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
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