Trumps Zollplan erschüttert globale Rohstoffmärkte


Die Begriffe „Trump“ und „Disruption“ (Störung) dominieren aktuell die Rohstoffmärkte, nachdem der US-Präsident für morgen, 2. April, einen neuen Zollplan angekündigt hat. Zunehmender Druck auf Venezuela, der Druck der OPEC+ auf Kasachstan und die von Trump ins Feld geführten Sekundärsanktionen gegen Russland schlagen auf den globalen Energiemarkt durch. Der ICE Brent nähert sich der 75-Dollar-Marke pro Barrel, der WTI-Future notiert um die 72-Dollar.
Der Brent Juni-Kontrakt (oben) und der Micro-Kontrakt des WTI Mai-Futures (darunter) im März, 1-Stunden-Chart
Am "Liberation Day" will Präsident Trump neue Zölle gegen Länder mit Handelsüberschüssen gegenüber den USA einführen und verspricht, gegen unfaire Handelspraktiken der EU-Länder sowie Japans vorzugehen.
Das Weiße Haus erwägt zudem eine Durchführungsverordnung, die Genehmigungsverfahren für Tiefseebergbauprojekte in internationalen Gewässern beschleunigen soll. Dies würde Bergbauunternehmen ermöglichen, das von der UNO geförderte Verfahren zu umgehen, da die USA das UNCLOS bislang nicht ratifiziert haben.
Was tut sich sonst noch weltweit mit Blick auf die Ölmärkte?
In Venezuela hat das US-Finanzministerium die Ausnahmegenehmigungen für die italienische Eni und die spanische Repsol widerrufen. Diese Maßnahme betrifft eine Produktion von etwa 50.000 Barrel pro Tag.
Der von Vitol unterstützte Raffineriebetreiber Varo Energy, der sich im gemeinsamen Besitz von Vitol und der Carlyle Group befindet, hat den Kauf des schwedischen Unternehmens Preem vereinbart und erwirbt damit zwei Raffinerien in Lysekil und Göteborg mit einer Gesamtkapazität von 350.000 Barrel pro Tag.
Kasachstan widersetzt sich offen den OPEC+-Vorgaben und steigerte seine Öl- und Kondensatproduktion im März auf ein Rekordniveau von 2,17 Millionen Barrel pro Tag, obwohl seine Quote bei 1,468 Millionen Barrel pro Tag liegt. Als Reaktion darauf hat Russland zwei der drei verfügbaren Anlegestellen des Kaspischen Pipeline-Konsortiums geschlossen und versucht so, kasachische Produzenten zur Einhaltung der Auflagen zu zwingen.
Die norwegische Equinor hat nach dreimonatiger Verzögerung das Johan Castberg Feld in der arktischen Barentssee in Betrieb genommen. Die Anlage soll in den kommenden Jahren ihre Nennkapazität von 220.000 Barrel pro Tag erreichen und bis 2027 rund 8 Milliarden Dollar erwirtschaften.
Die russische Verflüssigungsanlage Arctic LNG 2 hat nach einem durch US-Sanktionen erzwungenen Produktionsstopp im Oktober letzten Jahres wieder mit dem Abfackeln von Gas begonnen.
Und nicht das flüssige, sondern das feste Gold?
Der Goldpreis erreichte am Dienstag im Intraday-Handel einen neuen Rekordstand von 3.148 Dollar pro Unze. Die bevorstehenden Zölle der Trump-Administration verstärken die Attraktivität des Edelmetalls als sicherer Hafen, nachdem es bereits sein bestes Quartal seit 1986 verzeichnet hatte.
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