Handelskonflikte und gesenkte IEA-Prognosen drücken Rohölpreise auf Vierjahrestief


Die Rohölpreise fielen am Mittwoch der vergangenen Woche auf ein Vierjahrestief. Zollturbulenzen und daraus resultierende Befürchtungen eines schwächeren Weltwirtschaftswachstums und einer geringeren Energienachfrage belasten die Energiepreise.
Zu Beginn des Handels am Montag zeigte sich der Markt für „Light Sweet Crude WTI“ dann etwas freundlicher und legte deutlich über 1 % zu, aber wir befinden uns immer noch in der gleichen Konsolidierungszone wie zuvor.
Heute stellten sich Rohöl- und Benzinpreise wieder als uneinheitlich dar. Der mittlerweile etwas stärker gewordene Dollar drückt die Rohölpreise. Ebenfalls negativ auf die Preise wirkt sich aus, dass die Internationale Energieagentur (IEA) heute ihre Prognose für die weltweite Rohölnachfrage gesenkt hat. Darüber hinaus belasten Befürchtungen, dass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China verschärfen und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen könnte, die Kurse. Bloomberg berichtete, dass China seine Fluggesellschaften angewiesen hat, keine weiteren Lieferungen von Boeing-Jets anzunehmen.
Crude Oil WTI (Juni-Kontrakt, links) und Brent (Juni-Kontrakt, rechts) im Stundenchart, Freitag bis heute
Natural Gas (Mai-Kontrakt, links) und RBOB Gasoline (Juni-Kontrakt, rechts), ebenfalls Freutag bis heute im Stundenchart
Die heutige Stärke der Aktienmärkte spiegelt jedoch das Vertrauen in die wirtschaftlichen Aussichten wider und ist ein positiver Faktor für die Energienachfrage und die Rohölpreise.
Korrektur der Nachfrage-Prognosen
Die Preise gerieten heute unter Druck, nachdem die IEA ihre Prognose für die weltweite Rohölnachfrage im Jahr 2025 um 300.000 Barrel pro Tag (b/d) von 1,03 Mio. b/d auf 730.000 b/d gesenkt hatte. Laut EIA wird sich der weltweite Rohölverbrauch im Jahr 2026 aufgrund eines fragilen makroökonomischen Umfelds“ auf 690.000 b/d verlangsamen.
Auch die OPEC senkte ihre Prognose - wenn auch nur um die Hälfte des Wertes der IEA - um einheitlich 150.000 b/d. Der Ölverbrauch soll demnach in diesem Jahr 1,3 Millionen statt 1,45 Millionen b/d betragen.
Goldman Sachs sah am Montag die globale Rohölnachfrage durch den Handelskrieg und die erhöhte OPEC+-Ölproduktion belastet, was zu „großen Überschüssen“ in diesem und im nächsten Jahr führen wird. Man geht davon aus, dass die globalen Ölmärkte im Jahr 2025 einen Überschuss von 800.000 b/d aufweisen, die bis 2026 auf einen Überschuss von 1,4 Millionen b/d ansteigen können.
Überdurchschnittliche Frühlingstemperaturen lassen Erdgaspreise absacken
Die Werte für den Natural Gas Mai-Kontrakt gaben am Montag deutlich nach, da die Prognosen für das US-Wetter revidiert wurden. Am Montag teilte die Commodity Weather Group mit, dass sich die östliche Hälfte der USA erwärmen würde und die Temperaturen in Texas vom 19. bis 23. April über der Norm liegen werden.
Diese Aussichten werden die Nachfrage nach Erdgas als Heizmaterial dämpfen. Ein Anstieg der US-Stromerzeugung wirkt sich positiv auf die Erdgasnachfrage der Versorgungsunternehmen aus. Das Edison Electric Institute meldete am vergangenen Mittwoch, dass die gesamte Stromerzeugung in den USA (Lower-48) in der Woche bis zum 5. April um 4,05 % gegenüber dem Vorjahr auf 74.475 GWh (Gigawattstunden) gestiegen ist, und dass die US-Stromerzeugung in dem am 5. April endenden 52-Wochen-Zeitraum um 3,64 % gegenüber dem Vorjahr auf 4.243.287 GWh gestiegen ist.
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