Woche 26: Rohstoffmärkte unter Druck! Deutliche Verluste nach starkem Monatsstart


Der S&P GSCI hat die Aufwärtsbewegung des Monats Juni in der letzten Woche klar beendet und ist in eine Korrektur übergegangen. Der Rückschlag wurde primär von erneuter Schwäche im Energiesektor angetrieben, nachdem die Nahost-Risikoprämie nach einem von den USA vermittelten Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran schneller verschwand, als sie entstanden war. Wetterbedingungen spielten ebenfalls eine Rolle, da erntegünstige Verhältnisse den Getreidesektor belasteten.
Diese Verluste wurden teilweise durch eine solide Performance der Industriemetalle ausgeglichen, wo sich verschärfende Angebotsbedingungen - insbesondere bei Kupfer - einen neuen Squeeze auslösten. Das rote Metall setzte seine bereits beeindruckende 2025er-Rallye fort, unterstützt von robuster physischer Nachfrage und anhaltender Knappheit bei den sichtbaren Lagerbeständen, besonders in China und Europa.
Übergeordnet war die Woche von einer spürbaren Verbesserung der allgemeinen Marktstimmung geprägt. Der Nahost-Waffenstillstand reduzierte geopolitische Ängste, während Spekulationen aufkamen, Präsident Trump könnte bald einen bevorzugten Kandidaten als Nachfolger für Fed-Chef Jerome Powell bekannt geben, den er wiederholt für zu vorsichtige Zinssenkungen kritisiert hatte. Diese Diskussionen trugen zu einem schwächeren Dollar und fallenden Staatsanleiherenditen bei und halfen dabei, die Erwartungen in Richtung aggressiverer Geldlockerung in der zweiten Jahreshälfte zu verschieben.
Risikoassets reagierten positiv:
Die Aktienmärkte stiegen aufgrund wachsender Hoffnungen, dass die US-Handelsabkommen mit China und anderen wichtigen Partnern näher rücken, was das "Risk-on"-Narrativ wiederbelebte. Gold kämpfte hingegen weiter. Das Edelmetall verzeichnete seinen zweiten aufeinanderfolgenden wöchentlichen Verlust, da sein traditioneller Safe-Haven-Appeal angesichts steigender Risikobereitschaft und sinkender Realzinsen verblasste. Trotz eines für den Großteil des Jahres unterstützenden Makro-Umfelds wirkte Gold in den letzten Wochen zunehmend ermüdet und konnte von normalerweise stützenden Nachrichten nicht profitieren. Die anhaltende Konsolidierungsphase hat nun das Risiko einer tieferen Korrektur erhöht.
Auch Silber und Platin erlagen Gewinnmitnahmen. Platin gab insbesondere nach einer meteorischen Rallye auf ein 14-Jahres-Hoch einige Gewinne ab, die von sich verschärfenden Marktbedingungen bei steigendem Investoreninteresse angetrieben wurde. Während die längerfristigen Aussichten konstruktiv bleiben, markierte die vergangene Woche eine natürliche Pause in der Rallye, da Trader nach einem außergewöhnlichen Lauf Gewinne realisierten.
Werfen wir einen Blick auf die interessantesten Futuresmärkte. Beginnen wir im Energiesektor.
Nahost-Konflikt dominiert volatile Handelswoche
Die zurückliegende Handelswoche stand ganz im Zeichen des eskalierenden Nahost-Konflikts und seiner dramatischen Auswirkungen auf die globalen Rohölmärkte. Für Futurestrader entwickelte sich die Situation zu einem Paradebeispiel dafür, wie sensibel diese für die Weltwirtschaft essentiellen Rohstoffe auf lokale geopolitische Spannungen reagieren können.
Binnen weniger Stunden schwankten die Preise um zweistellige Prozentsätze, während sich die geopolitische Risikoprämie erst aufbaute und dann spektakulär kollabierte. Diese extremen Volatilitätsmuster verdeutlichten einmal mehr, dass moderne Rohstoffmärkte nicht nur von Angebot und Nachfrage bestimmt werden, sondern in hohem Maße von der Psychologie der Marktteilnehmer und deren Interpretation geopolitischer Signale.
Rohölmarkt im Spannungsfeld: Geopolitik gegen Marktfundamentaldaten
Die vergangenen beiden Handelswochen offenbarten eine bemerkenswerte Paradoxie am globalen Energiemarkt. Während eskalierenden Spannungen im Nahen Osten normalerweise die Ölpreise in die Höhe treiben, erlebten die Märkte stattdessen einen dramatischen Kollaps der geopolitischen Risikoprämie und einen der schärfsten Kurseinbrüche seit Jahren.
Kurzlebige Risikoprämie nach iranischem Raketenangriff
Die Krise begann am Montag, als der Iran Raketen auf einen US-Militärstützpunkt in Katar abfeuerte. Brent-Rohöl, die globale Benchmark, durchbrach kurzzeitig die 80-Dollar-Marke pro Barrel, nachdem Präsident Trump einen koordinierten israelischen Angriff auf iranische Nuklearanlagen unterstützt hatte. Die geopolitische Risikoprämie fügte zeitweise fast 15 Dollar zum Preis pro Barrel hinzu.
Doch die Rallye erwies sich als kurzlebig. Der iranische Angriff zielte auf eine stillgelegte Militärinstallation und war sowohl den USA als auch Katar im Voraus angekündigt worden. Der Markt interpretierte diese Aktion als bewussten Deeskalationsversuch, was den Beginn des schärfsten zweitägigen Ausverkaufs bei Rohöl seit 2022 markierte. Am ersten Tag stürzte der US-Rohölpreis um mehr als 7% ab, am folgenden Tag setzte sich der Abwärtstrend fort und drückte die Notierungen in der Woche zweistellig nach unten.
Strukturelle Marktveränderungen dominieren
Ein von den USA vermittelter Waffenstillstand, der trotz seiner Fragilität bisher hält, beruhigte die Lage weiter. Mit nachlassenden geopolitischen Ängsten rücken die fundamentalen Marktveränderungen in den Fokus, die eine neue Realität widerspiegeln: Die Welt schwimmt förmlich in Öl.
Die USA haben sich seit 2018 zum weltgrößten Ölproduzenten entwickelt und dabei sogar Saudi-Arabien überholt. Gleichzeitig kündigte das OPEC+-Bündnis Produktionssteigerungen an. Von der Allianz wird erwartet, dass sie bei ihrem Treffen am 6. Juli einer weiteren Erhöhung um 411.000 Barrel pro Tag ab August zustimmt, was die gesamten angekündigten Steigerungen für 2025 auf nahezu 1,8 Millionen Barrel pro Tag bringen würde.
Erdöl produzierende Länder seit 1950 — Qu.: Our World in Data
Überangebot trifft auf schwächelnde Nachfrage
Paradoxerweise führt die Rekordproduktion dazu, dass Energieunternehmen Bohroperationen einstellen, da die niedrigen Preise die Förderung unrentabel machen. Die Anzahl aktiver Öl- und Gasbohrinseln fiel letzte Woche auf 554 - den niedrigsten Stand seit November 2021 und einen Rückgang von etwa 19% gegenüber dem Vorjahr.
Diese Angebotskräfte treffen auf eine strukturell schwächelnde Ölnachfrage. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) fiel der Ölanteil am weltweiten Energiebedarf 2024 erstmals unter 30%. Die Ölnachfrage wuchs nur um bescheidene 0,8% im vergangenen Jahr, verglichen mit einem Erdgaswachstum von 2,7%.
Technologiewandel beschleunigt Strukturwandel
Der Aufstieg alternativer Technologien verstärkt diese Entwicklung. Die globalen Elektroauto-Verkäufe stiegen um 25%, wobei jedes fünfte verkaufte Fahrzeug elektrisch war. Zusätzlich stammten 80% des Zuwachses bei der weltweiten Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Solar. Große US-Technologieunternehmen investieren verstärkt in Kernenergie für künstliche Intelligenz und Rechenzentren.
Ausblick: Benzinpreise vor weiterem Rückgang
Die Auswirkungen zeigen sich bereits an den Tankstellen. Der durchschnittliche US-Benzinpreis lag am Mittwoch bei 3,23 Dollar pro Gallon, verglichen mit 3,47 Dollar im Vorjahr. Patrick De Haan von GasBuddy prognostiziert weitere Rückgänge bereits für das Wochenende, da die Preisstürze bei Rohöl mit der üblichen Verzögerung bei den Verbrauchern ankommen.
Preisverlauf RBOB Gasoline (Benzin) am Spotmarkt, Stundenchart
Die globalen makroökonomischen Aussichten bleiben jedoch herausfordernd, nicht zuletzt aufgrund von Trumps aggressiver Handelspolitik, die die Nachfrageprospekte dämpft. Eine Verbesserung könnte sich jedoch abzeichnen, nachdem Trump am Mittwoch die Unterzeichnung eines Abkommens mit China ankündigte und mögliche Deals mit Indien und anderen Handelspartnern erwähnte.
Erdgas: Wetterprognosen treiben volatile Wochenschlussbewegung
Der August-Nymex-Erdgaskontrakt (NGQ25) schloss am Freitag mit einem kräftigen Plus von +0,213 (+6,04%). Die Erdgaspreise kletterten in Erwartung heißerer US-Wetterbedingungen, die die Nachfrage von Stromversorgern zur Deckung des erhöhten Klimaanlagenbedarfs ankurbeln sollten. Der Prognosedienst Atmospheric G2 meldete am Freitag, dass sich die Vorhersagen für den Zeitraum 7.-11. Juli für den Großteil der USA in Richtung wärmerer Temperaturen verschoben, mit Ausnahme der südlichen Bundesstaaten und der Westküste.
Die Erdgaspreise waren am Donnerstag auf ein 1-Monats-Tief bei den Nearby Futures gefallen, nachdem die wöchentlichen EIA-Lagerbestände stärker als erwartet zugelegt hatten. Zum 20. Juni lagen die Erdgasbestände 6,6% über ihrem 5-Jahres-Saisondurchschnitt, was auf ausreichende Versorgung hindeutet. Die Entspannung geopolitischer Risiken durch den Israel-Iran-Waffenstillstand belastete die Erdgaspreise zusätzlich, da sich die Wahrscheinlichkeit verringerte, dass Iran die Straße von Hormus schließt und LNG-Lieferungen durch diese Meerenge stört, über die etwa 20% des globalen LNG-Handels abgewickelt werden.
Die Erdgasproduktion der „Lower 48“ US-Bundesstaaten lag am Freitag bei 105,2 bcf/Tag (+1,7% im Jahresvergleich), während die Nachfrage 74,3 bcf/Tag (+1,0% im Jahresvergleich) betrug. Die geschätzten LNG-Nettoflüsse zu US-LNG-Exportterminals erreichten 14,8 bcf/Tag (+7,4% wöchentlich).
Der EIA-Wochenbericht vom Donnerstag erwies sich als bearish, da die Erdgasbestände für die Woche bis zum 20. Juni deutlich über dem 5-Jahres-Durchschnitt für diese Woche lagen. Während die US-Stromproduktion in der Woche bis zum 21. Juni um 3,1% auf 91.334 GWh zurückging, stieg sie im 52-Wochen-Zeitraum um 2,6% auf 4.243.923 GWh.
Charts der wichtigsten Vertreter des Energiekomplex - Verlauf der vergangenen Handelswoche; Screenshots: barchart.com
Blicken wir als nächstes in die Metallmärkte:
Metallsektor: Industriemetalle triumphieren - Kupfer und Platin glänzen
Kupfer profitiert von Angebotsverknappung
Die Industriemetalle haben sich in dieser Handelswoche als deutliche Gewinner im Rohstoffkomplex etabliert. Der GSCI Industrial Metals Index verzeichnete einen Anstieg von 2,41%, angeführt von Kupfer, das seine beeindruckende Jahresperformance auf rund 25% ausbauen konnte und sich damit als eines der erfolgreichsten Rohstoffe des Jahres 2025 positioniert.
Kupfer September25, Stundenchart über 10 Handelstage
An der London Metal Exchange (LME) bewegen sich die Dreimonats-Kupfer-Futures nahe mehrmonatiger Höchststände zwischen 9.800 und 10.000 US-Dollar je Tonne. Am New Yorker COMEX handelt High Grade Kupfer wieder oberhalb der 5-Dollar-Marke je Pfund, nachdem das Metall im März während eines Kaufrausches vor erwarteten US-Importzöllen kurzzeitig ein Rekordhoch von 5,37 US-Dollar erreicht hatte.
Der aktuelle Kursauftrieb resultiert aus einer sich verschärfenden Angebotsverknappung in London. Die LME-Bestände sind in den vergangenen Wochen drastisch gesunken, da verfügbare Lagerbestände durch einen Anstieg der Lieferungen in die USA dezimiert wurden. Amerikanische Käufer sicherten sich Material vor den angekündigten Zollmaßnahmen. Diese Bestandsreduzierung löste eine steile Backwardation aus, bei der kurzfristige Kontrakte mit einem Aufschlag gehandelt werden – ein klassisches Signal für eine Verknappung des physischen Angebots.
Die Kupferbestände der drei großen Terminbörsen sind auf ein 16-Monats-Tief von 361.000 Tonnen gefallen. Bemerkenswert ist, dass die COMEX-Bestände in der 15. aufeinanderfolgenden Woche auf 188.600 Tonnen angestiegen sind und damit erstmals mehr Kupfer lagern als LME (91.300 Tonnen) und SHFE (81.500 Tonnen) zusammen. Bis zur offiziellen Ankündigung der US-Zölle dürfte der erhöhte Preisaufschlag in New York gegenüber London weitere Kupferlieferungen in die USA lenken, was die Verknappung in anderen Regionen verstärkt und die Preise trotz konjunktureller Gegenwinds hoch halten könnte.
Platin erreicht 14-Jahres-Hoch
Platin stürmte auf ein neues 14-Jahres-Hoch über 1.400 US-Dollar je Unze, bevor heftige Gewinnmitnahmen einsetzten. Das Edelmetall festigt damit seine Position als erfolgreichster Rohstoff des Jahres mit einem Zuwachs von fast 50 Prozent. Der Anstieg wird von einem sich vertiefenden strukturellen Defizit, beschleunigten Bestandsabbauen und einer jüngsten Welle physischer Nachfrage chinesischer Investoren und Schmuckkonsumenten angetrieben, die sich vom "teuren" Gold abwenden.
Kursvelauf Platin - Nearby Futures, Monthly über 20 Jahre
Das weiße Metall, das in Katalysatoren, Industrieanwendungen, Schmuck und als Investmentgut verwendet wird, war seit 2015 in einem jahrzehntelangen Seitwärtstrend mit einem Durchschnittspreis von rund 950 US-Dollar je Unze gefangen. Während dieser Zeit verdreifachte sich der Goldpreis nahezu, wodurch Platin zunehmend unterbewertet und von Investoren übersehen wurde. Golds anhaltender Aufstieg belebte schließlich das Interesse an Platin wieder, insbesondere in China, wo wachsende Verbraucherzahlen auf Platinmünzen, -barren und -schmuck als günstigere Alternative umschwenkten.
Der entscheidende Durchbruch begründete sich Ende Mai während der diesjährigen Platinum Week in London, als die Stimmung unter Marktteilnehmern – von Analysten über institutionelle Investoren bis hin zu Endverbrauchern – entschieden umschlug. Ein wichtiges Update des World Platinum Investment Council (WPIC) verstärkte den bullischen Ton und unterstrich ein sich verschlechterndes Angebots-Nachfrage-Ungleichgewicht.
Nach einem Rekorddefizit von 992.000 Unzen im Jahr 2024 prognostiziert der WPIC für 2025 ein Defizit von 966.000 Unzen – das dritte aufeinanderfolgende jährliche Defizit. Die oberirdischen Bestände decken nur noch drei Monate der Nachfrage ab und nähern sich laut Council "nicht nachhaltigen" Tiefstständen, was Bedenken über die künftige Versorgungssicherheit aufwirft.
Händler sprangen auf den Trend auf, und nachdem der 17 Jahre alte Abwärtstrend seit 2008 durchbrochen wurde, stand das Metall nicht länger im Schatten. Spekulanten kauften seit dem 20. Mai 350.000 Unzen, während ETF-Investoren größtenteils abseits blieben. Abgesehen von einem kurzen Interessensanstieg Anfang des Monats bleiben die Gesamtbestände im Jahresvergleich unverändert und stiegen seit dem genannten Datum nur um 35.000 Unzen.
Gold und Silber weiter unter Druck
Das gelbe Metall durchlebte eine weitere schwache Handelswoche, nachdem sich die geopolitischen Spannungen durch die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran sowie positive Entwicklungen bei den Handelsgesprächen zwischen Washington und Peking entspannt hatten.
Am Freitag lag der Preis je Feinunze bei rund 3.290 US-Dollar und damit 6 Prozent unter dem Rekordniveau von Ende April. Während zu Jahresbeginn 2025 Investitionen auf einen schwächeren Dollar und steigende Goldnotierungen äußerst populär waren, setzen die weißen Edelmetalle Platin und Palladium ihren bemerkenswerten Höhenflug unvermindert fort.
Silber verzeichnete in der vergangenen Woche einen spürbaren Rückschlag zu Wochenbeginn, konnte sich aber im weiteren Verlauf teilweise wieder stabilisieren. Insgesamt ergibt sich für die Woche ein moderater Nettoverlust von etwa 2,6 % (991 €/kg auf 965 €/kg)1. Die Preisbewegungen spiegeln die erhöhte Unsicherheit und die allgemeine Schwäche an den Rohstoffmärkten wider.
Kursverlauf der vergangenen Woche bei Gold und Silber; Screenshots: barchart.com
Zum Abschluss noch ein Blick auf die Agrarmärkte, die in dieser Woche aufgrund der Weltpolitik ziemlich in den Hintergrund gerutscht sind.
Der Blick auf einige Agrarmärkte
Getreidemärkte zwischen Erntesorgen und Wetteroptimismus
Die Wetterentwicklungen bleiben derzeit der entscheidende Faktor für Getreidehändler, da die wichtige Anbausaison auf der Nordhalbkugel bereits in vollem Gang ist. Nach einem Schreckmoment Anfang Juni haben günstige Wetterbedingungen in den USA und anderen Regionen – gepaart mit Erwartungen auf Rekordernten in Brasilien – seither die Preise belastet.
Der GSCI Agriculture Sektorindex weist - bezogen auf den Monat Juni - einen Rückgang von -4,38 Prozent auf, der Mais-Subindex -8,76 %. Der anhaltende Druck der Winterweizenernte trieb die Kontrakte in Kansas und Chicago in dieser Woche um mehr als 7 Prozent nach unten.
Nach einer heißen und trockenen Phase zu Saisonbeginn haben sich die Wetterverhältnisse in Europa, Russland und mittlerweile auch in den USA verbessert, was die Aussichten auf eine weitere Rekordweizenernte stärkt. Als Reaktion darauf hat der International Grains Council (IGC) seine Prognose für die weltweite Weizenernte 2025–26 um 2 Millionen Tonnen auf 808 Millionen angehoben. Der Fokus richtet sich nun auf den Crop Progress Report und den vierteljährlichen Stocks Report des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) am Montag, die weitere Impulse für die Kursentwicklung zu Beginn der neuen Handelswoche liefern könnten.
Kaffeemärkte: Brasiliens gute Ernteaussichten drücken auf die Preise
Die Kaffeepreise schlossen am Freitag schwächer, wobei September-Arabica (KCU25) um 1,90 Punkte (-0,62 Prozent) und September-ICE-Robusta (RMU25) um 4 Punkte (-0,11 Prozent) nachgaben. Arabica markierte ein 6-Monats-Tief, vor allem die Aussichten auf reichliche Versorgung lassen den Preis schwächeln.
Das US-Landwirtschaftsministerium prognostizierte höhere Produktionszahlen für Brasilien und Vietnam, die beiden größten Kaffeeproduzenten der Welt. Die voranschreitende brasilianische Ernte verstärkt den Preisdruck. Die größte Kaffeekooperative Cooxupe meldete einen langsameren Erntefortschritt als im Vorjahr, sieht die Gesamternte jedoch innerhalb des Fünfjahresschnitts.
Meldungen über eine Frostgefahr in den Anbaugebieten São Paulo und Minas Gerais, die sich als falsch herausstellten, ließen die Preise kurzzeitig steigen. Unterstützend wirken unterdurchschnittliche Niederschläge, da Minas Gerais in der Woche bis 21. Juni keinen Regen verzeichnete.
Robusta erhielt Rückenwind durch sinkende ICE-Bestände auf ein Fünfwochentief von 5.108 Lots, während Arabica-Bestände nahe Mehrmonatshochs verharren. Brasiliens Kaffeeexporte brachen im Mai um 36 Prozent auf 2,8 Millionen Säcke ein. Vietnam kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen der Dürre: Die Produktion 2023/24 sank um 20 Prozent auf die kleinste Ernte seit vier Jahren, die Exporte gingen deutlich zurück.
Die Woche bei Arabica- (links) und Robusta-Coffee; Screenshots: barchart.com
Die Statistiken und Indizes
Die Gewinner und Verlierer der Woche:
Der S&P GSCI Index mit wichtigen Sektorindizes
Und schließlich der GSCI Agriculture mit einigen Subindizes
Worauf schauen wir nächste Woche?
Die Woche vom 30.06. bis 04.07. ist eine sehr kurze Handelswoche in den USA: Aufgrund des Independence Day (4. Juli) ist der Handel am Donnerstag (verkürzter Handel) eingeschränkt. Am Freitag sind die Börsen geschlossen.
In den zwei Tagen davor werden jedoch einige relevante Daten veröffentlicht. Die wichtigsten Termine und deren Bedeutung im Überblick. Eine vollständige Auflistung - auch der Börsen außerhalb der USA - findest du in unserem Wirtschaftskalender.
Dienstag, 1. Juli 2025
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15:45 Uhr (MEZ): S&P Global Manufacturing PMI (Juni)
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Frühindikator für die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe; beeinflusst die Marktstimmung und kann Hinweise auf die Konjunkturentwicklung geben.
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16:00 Uhr (MEZ): ISM Manufacturing Index (Juni)
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Einer der wichtigsten Stimmungsindikatoren für die US-Industrie; hohe Marktrelevanz, da er als Signal für Wachstum oder Abschwung gilt.
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16:00 Uhr (MEZ): JOLTs Job Openings (Mai)
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Zeigt die Zahl offener Stellen; wichtiger Arbeitsmarktindikator, der Rückschlüsse auf die Dynamik am US-Arbeitsmarkt zulässt.
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Mittwoch, 2. Juli 2025
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14:15 Uhr (MEZ): ADP Employment Report (Juni)
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Privatwirtschaftlicher Beschäftigungsbericht, der als Vorindikator für die offiziellen Arbeitsmarktdaten (Nonfarm Payrolls) gilt und kurzfristig die Märkte bewegen kann.
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Donnerstag, 3. Juli 2025 (verkürzter Handel)
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14:30 Uhr (MEZ): Nonfarm Payrolls (NFP) Juni
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Wichtigster US-Arbeitsmarktbericht; gibt Auskunft über die Beschäftigungsentwicklung außerhalb der Landwirtschaft und ist oft Auslöser starker Marktbewegungen, da er die Geldpolitik der Fed beeinflussen kann.
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14:30 Uhr (MEZ): Arbeitslosenquote (Juni)
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Ergänzt die NFP-Daten und bietet ein umfassenderes Bild zur Lage am US-Arbeitsmarkt.
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14:30 Uhr (MEZ): Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Woche bis 28.06.)
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Wöchentlicher Frühindikator für die Entwicklung am Arbeitsmarkt.
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14:30 Uhr (MEZ): Außenhandelsbilanz (Mai)
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Gibt Aufschluss über das Handelsdefizit der USA und kann Einfluss auf Währung und Zinsen nehmen.
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15:45 Uhr (MEZ): S&P Global Services PMI (Juni)
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Frühindikator für die Dienstleistungsbranche; wichtig für die Einschätzung des gesamtwirtschaftlichen Trends1.
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16:00 Uhr (MEZ): ISM Services Index (Juni)
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Zentraler Stimmungsindikator für den US-Dienstleistungssektor, der den Großteil der US-Wirtschaft ausmacht.
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16:00 Uhr (MEZ): Factory Orders (Mai)
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Zeigt die Entwicklung der Auftragseingänge in der Industrie; relevant für die Einschätzung der Investitionstätigkeit.
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