Kaffeepreise steigen: Trockenheit in Brasilien und schwächerer US-Dollar treiben Kurs an


Aktuelle Entwicklungen auf dem Kaffeemarkt
Die Kaffeepreise verzeichnen derzeit einen Anstieg, hauptsächlich bedingt durch unterdurchschnittliche Niederschläge in Brasilien. In Minas Gerais, dem größten brasilianischen Anbaugebiet für Arabica-Kaffee, fielen in der Woche zum 8. März nur 1,1 mm Niederschlag – lediglich 2% des historischen Durchschnitts. Zusätzlich erfährt der Kaffeemarkt Unterstützung durch den auf ein nahezu 5-Monatstief gefallenen Dollar-Index.
Aktuelle Niederschläge in Brasilien — Quelle: NOAA - CPC
Der Mai-Arabica-Kaffee (KCK25) stieg gestern um 6,10 (+1,59%), der Mai-Robusta-Kaffee (RMK25) um 171 (+3,18%).
Coffee Arabica Future Mai 2025 (KCK25, oben) und Robusta Mai 2025 (RMK25, unten)
Gegenläufig wirkt sich die Erholung der Lagerbestände aus: Die ICE-überwachten Arabica-Kaffeevorräte erreichten am Montag ein 1-Wochen-Hoch von 799.406 Säcken, während die Robusta-Kaffeebestände auf ein 1-Monats-Hoch von 4.356 Partien stiegen.
Marex Solutions prognostiziert einen Anstieg des weltweiten Kaffeeüberschusses in der Saison 2025/26 auf 1,2 Millionen Säcke (verglichen mit +200.000 Säcken in 2024/25), was preisdämpfend wirkt. Für Robusta-Kaffee belastend wirkt zudem die Meldung des vietnamesischen Statistikamtes über einen Anstieg der vietnamesischen Kaffeeexporte im Februar um 6,6% gegenüber dem Vorjahr.
Die längerfristige Versorgungslage bleibt jedoch angespannt.
Cecafe meldete einen Rückgang der brasilianischen Rohkaffeeexporte im Januar um 1,6%. Die staatliche brasilianische Agentur Conab prognostiziert, dass die brasilianische Kaffeeernte 2025/26 im Jahresvergleich um 4,4% auf ein Dreijahrestief von 51,81 Mio. Säcken fallen wird.
Das trockene El-Niño-Wetter könnte längerfristige Schäden in Süd- und Mittelamerika verursachen. Brasilien erlebt die die schlimmste Trockenheit seit 1981, was die Aussichten für die Arabica-Ernte 2025/26 verschlechtert. Auch Kolumbien erholt sich nur langsam von der Dürre.
Die Robusta-Produktion in Vietnam ging im Erntejahr 2023/24 aufgrund von Dürre um 20% zurück – die kleinste Ernte seit vier Jahren. Das USDA FAS erwartet einen weiteren leichten Rückgang für 2024/25.
Conab meldete einen Anstieg der brasilianischen Kaffeeexporte 2024 um 28,8% auf einen Rekordwert von 50,5 Mio. Säcken. Die ICO verzeichnete hingegen einen Rückgang der weltweiten Kaffeeexporte im Dezember um 12,4%.
Laut USDA FAS wird die weltweite Kaffeeproduktion 2024/25 voraussichtlich um 4,0% steigen, während die Endbestände um 6,6% auf ein 25-Jahres-Tief fallen könnten.
Volcafe senkte seine Schätzung der brasilianischen Arabica-Kaffeeproduktion für 2025/26 auf 34,4 Mio. Säcke und erwartet ein weltweites Arabica-Kaffeedefizit von 8,5 Mio. Säcken – das fünfte Defizitjahr in Folge.
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