Wir blicken zurück auf eine weitere Woche der Unsicherheiten


Makroökonomische Lage
Das Hick-Hack um Zölle, daraus resultierende Zollkonflikte und die Erwartung eines neuen Handelskriegs überlagern derzeit die positiven US-Verbraucherpreisdaten.
Anleger sorgen sich um importierte Inflation vor dem Hintergrund einer sich abschwächenden Konjunktur, was den Druck auf die Leitzinsen aufrechterhält. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen bewegen sich weiterhin rückläufig unter der Widerstandszone von 4,38-4,40%. Diese sinkenden Renditen belasten zwar den Aktienmarkt, jedoch zeigt sich der Anleihemarkt deutlich weniger pessimistisch bezüglich eines Rezessionsrisikos. Bei Prognosen künftiger Entwicklungen erweisen sich Anleihen traditionell als verlässlichere Indikatoren.
Die Lage an den Rohstoffmärkten
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Edelmetalle
Gold setzt seinen Aufwärtstrend fort und tippt an der 3.000-USD-Marke pro Unze. Treibende Faktoren sind die erwähnten Handelskriegsängste, aber auch die erwartete geldpolitische Lockerung der Fed, geopolitische Spannungen und die starke Nachfrage nach Gold-ETFs. Bei anhaltender Unsicherheit in der US-Wirtschafts- und Handelspolitik könnte der Preisanstieg weitergehen, nachdem Gold seit Jahresbeginn bereits dreizehn aufeinanderfolgende Rekordmarken erreicht hat.
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Rohöl
Nach einem deutlichen Rückgang verteuerte sich Rohöl wieder, da sich die Hoffnungen auf eine schnelle Lösung des Ukraine-Konflikts langsam in Luft auflösen. Brent und WTI verzeichneten leichte Preissteigerungen aufgrund der Unsicherheiten bei den Waffenruhe-Verhandlungen zwischen Moskau und Washington. Brent notierte zum Wochenende bei etwa 70,55 USD. Die IEA warnt indes vor Überproduktionsrisiken durch verstärktes US-Angebot, während geopolitische Spannungen und Iran-Sanktionen das Marktgleichgewicht stören könnten.
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Industriemetalle
Der Sektor steht im Zentrum des Handelskriegs und spürt dessen Auswirkungen unmittelbar. Die 25%-Zölle treiben die Preise für Stahl und Aluminium. Verbraucher müssen entweder höhere Preise akzeptieren oder alternative Lieferanten finden. Auch Kupfer gerät unter Druck und passt sich den neuen US-Zollschranken an, wobei China weiterhin der wichtigste Marktfaktor bleibt. Strategisch wichtige Metalle werden besonders von den USA aufmerksam beobachtet, die angesichts der chinesischen Marktdominanz ihre Versorgungssicherheit stärken wollen.
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Agrarrohstoffe
Soja und Mais verzeichneten diese Woche Verluste aufgrund der Handelsspannungen und hoher Ernteerträge in Südamerika. Die EU-Gegenzölle auf US-Agrarprodukte als Reaktion auf Stahl- und Aluminiumzölle verstärken den Druck. Weizen profitiert vorübergehend von nach unten korrigierten russischen Exportprognosen. Bei tropischen Produkten wirken sich ungünstige Wetterbedingungen in Brasilien und Produktionsrückgänge in Indien positiv auf den Zuckerpreis aus, während Kakao (-3%) und Kaffee aufgrund schwankender Vorräte und logistischer Herausforderungen volatil bleiben.
Die Märkte im Spiegel der Indizes
Der Chart zeigt die vier wichtigen Subindizes des S&P GSCI Goldman-Sachs Commodity Index im prozentualen Verlauf der letzten 12 Monate:
Der nächste Chart zeigt wichtige Agrar-Subindizes des S&P GSCI Goldman-Sachs Commodity Index im prozentualen Verlauf der letzten 12 Monate:
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