Trumps Zollpolitik erhöht Marktvolatilität weltweit


Die Finanzmärkte zeigten sich diese Woche nervös aufgrund von Zentralbankäußerungen, gesenkten Wachstumsaussichten und steigenden Inflationserwartungen. Besonders die Politik von Donald Trump und die Eskalation des Zollstreits belasteten die Märkte. Während Europa sich bisher gut hält und umfangreiche Investitionen in Infrastruktur und Verteidigung plant, stehen die US-Märkte unter Verkaufsdruck. Die Volatilität dürfte in den kommenden Handelstagen anhalten.
Rohstoffe

Der S&P GSCI commodity Index und wichtig Subindizes, 1 Jahr prozentuale Veränderung
Industriemetalle
Kupfer verzeichnete am Freitag einen Rückgang von 0,9% auf 9.845 USD pro Tonne, bedingt durch Dollarstärke und die Befürchtung neuer US-Zölle. Die Preisdifferenz zwischen den USA und London stieg auf 1.346 USD pro Tonne, wobei Experten einen weiteren Anstieg auf bis zu 2.000 USD erwarten, falls Zölle von 25% eingeführt werden. Auch Aluminium und Nickel tendierten abwärts, liegen aber noch über ihrem Niveau vom Jahresbeginn.
Rohöl
US-Sanktionen gegen eine unabhängige chinesische Raffinerie und mehrere am iranischen Ölhandel beteiligte Schiffe sorgen für Unruhe. Die Transportkosten steigen kontinuierlich, besonders auf Routen zwischen Malaysia und der Provinz Shandong. Die Nordseesorte Brent erreichte erstmals seit dem 3. März wieder 72 USD pro Barrel.
Edelmetalle
Gold legte nach dem historischen Höchststand von 3.057 USD pro Unze am Donnerstag eine Pause ein und konsolidierte oberhalb der 3.000 USD-Marke. Der stärkere Dollar verteuert Gold für ausländische Käufer, doch das unsichere Marktumfeld stützt den Preis. Silber, Platin und Palladium erlebten eine schwierigere Woche mit deutlicheren Rückgängen.
Agrarprodukte
Der Weizenpreis in Chicago fiel zum Wochenende fast auf einen neuen Wochentiefstand, ausgelöst durch die Dollar-Aufwertung und schwache Nachfrage nach US-Lieferungen. Im Wochenvergleich verzeichnete Weizen dennoch ein leichtes Plus von 0,1%. Bei Soja und Mais bereiten sich Marktteilnehmer auf die kommenden Berichte des US-Landwirtschaftsministeriums über Getreidevorräte und geplante Anbauflächen vor. Der internationale Getreiderat prognostiziert einen Anstieg der weltweiten Maisproduktion 2025/26 dank guter Ernten in den USA, Brasilien, Argentinien und der Ukraine.
Subindizes des S&P GSCI aus dem Agrarsektor, 1 Jahr prozentuale Änderung
Makroökonomie
Der große Verfallstag ("Hexensabbat") stand im Zeichen einer US-Wachstumsabkühlung und einer von der Fed als vorübergehend eingestuften Inflation. Trotz Berücksichtigung der Zoll-Unsicherheiten und Bestätigung des Lockerungskurses konnte die US-Notenbank die Marktteilnehmer nicht vollständig überzeugen. Die Börsen reagierten mit Verlusten, während die Renditen fielen – bei zehnjährigen US-Staatsanleihen unter 4,40%. Dies deutet auf Nervosität bezüglich der US-Wirtschaft hin, obwohl Rezessionsängste vorerst nachgelassen haben. Nach Beruhigung der Lage dürften Anleger wieder verstärkt auf KI, Wachstumswerte und Energietitel setzen.
Ausblick
Das erste Quartal 2025 endet mit einem klaren Vorsprung Europas gegenüber den USA. In der kommenden Woche stehen die Einkaufsmanagerindizes im Fokus, mit ersten Schätzungen für Industrie und Dienstleistungssektor am Montag. In den USA werden besonders die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter (Dienstag) und die Verbraucherpreisentwicklung (Freitag) beachtet. Die Schätzung zum US-BIP im 4. Quartal folgt am Donnerstag. Ende der Woche richten sich die Blicke zudem auf die ersten europäischen Inflationszahlen für März, insbesondere aus Frankreich.
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