Kurzlebige Energies-Rallye: Euphorie fällt der Zollpolitik erneut zum Opfer

Stock Exchange in Blue - Pixabay, bearbeitet

Die Preise an den Futuresmärkten im Energie-Sektor setzten ihre volatile Entwicklung fort. Nach der kurzen Erholung gestern gerieten sie heute erneut unter erheblichen Druck. Der Mai-Kontrakt für WTI-Rohöl (CLK25) schloss am Donnerstag mit einem deutlichen Minus von 2,07 USD (-3,32%), während der Mai-Kontrakt für RBOB-Benzin (RBK25) um 0,0771 USD (-3,78%) nachgab.

Die gestern angekündigte Aussetzung der Zölle für 90 Tage hatte zunächst für Aufatmen gesorgt, konnten aber keine beständige Aufwärtsbewegung anstoßen.

 

Die gestrige Euphorie war nur von kurzer Dauer: Der WTI Crude Oil Mai-Kontrakt (links) und der RBOB Gasoline Juni-Futures (rechts)

 

Hauptursache für den Preisrückgang waren Bedenken hinsichtlich des US-Handelskriegs und dessen möglicher Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Energienachfrage. Zusätzlich belastete der Ausverkauf an den Aktienmärkten das Vertrauen in die wirtschaftlichen Aussichten. Auch die Ankündigung der OPEC+ aus der Vorwoche, die Rohölproduktion ab Mai zu erhöhen, wirkt weiterhin negativ nach. Eine gewisse Unterstützung erfuhren die Preise lediglich durch den auf ein 6-Monats-Tief gefallenen Dollar-Index (DXY00).

Der Preis für West Texas Intermediate (WTI) stürzte um 3,7% ab und schloss nahe 60 USD pro Barrel, nachdem er während der Sitzung zeitweise in der Nähe eines Vierjahrestiefs notierte. Brent fiel auf einen Schlusskurs nahe 63 USD. Tags zuvor hatten die Preise noch den größten Intraday-Anstieg seit Oktober verzeichnet. Inmitten der Marktturbulenzen verkündete US-Präsident Donald Trump einen 90-tägigen Stopp höherer Zölle gegen Dutzende von Nationen, erhöhte jedoch gleichzeitig die Abgaben auf chinesische Waren auf 145%.

Die Aktienmärkte gaben am Donnerstag nach, da frische Daten zur abkühlenden US-Inflation im März die Befürchtungen der Händler vor einer durch Zölle verursachten Konjunkturverlangsamung nicht zerstreuen konnten, was zusätzlichen Druck auf die Rohölpreise ausübte.

"Präsident Trump versucht, die Inflation zu senken, und niedrigere Energiepreise sind der Kern dieser Strategie", erklärte Simon Wong, Analyst bei Gabelli Funds. Eine gedämpfte Inflation würde der Federal Reserve ermöglichen, die Zinsen zu senken, was Trump wiederum die Refinanzierung von Billionen an Schulden zu reduzierten Zinssätzen erlauben würde.

Die Ölpreise liegen deutlich unter dem Niveau vom Monatsanfang, da die aggressive US-Zollpolitik Warnungen vor einer globalen Rezession mit entsprechend sinkender Energienachfrage ausgelöst hat.

China als größter Ölimporteur könnte durch die höheren US-Zölle einen Rückgang beim Verbrauch von Kraftstoffen und petrochemischen Produkten verzeichnen. Bereits vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus war der Benzin- und Dieselverbrauch rückläufig – teilweise aufgrund der anhaltenden Immobilienkrise und teilweise durch die Verbreitung von Elektrofahrzeugen und erneuerbaren Energien.

Die tiefgreifenden wirtschaftlichen Herausforderungen Chinas spiegeln sich auch in aktuellen Daten wider: Im März setzte sich die Verbraucherdeflation den zweiten Monat in Folge fort, während die Fabrikdeflation bereits den 30. Monat in Folge anhielt.

Die US-Energieinformationsbehörde (EIA) senkte zudem ihre Prognosen für die inländische Produktion und das globale Ölnachfragewachstum, wobei diese Projektionen noch vor den jüngsten Zollnachrichten erstellt wurden.

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