Dollar fällt, Gold erreicht neues Rekordhoch, Debatte um Fed-Unabhängigkeit


Der Dollar-Index verzeichnete am Montag einen Rückgang von -0,98% und fiel auf ein neues 3-Jahres-Tief. Auslöser war eine erneute Vertrauenskrise in den Dollar, nachdem der Direktor des National Economic Council, Hassett, erklärte, Präsident Trump erwäge die Entlassung von Fed-Chef Powell.
Der Dollar Index im April im Stundenchart (oben) und der Kursverlauf sit Anfang 2022 (unten)
Der Dollar steht bereits durch Trumps aggressive Handelszölle unter Druck. Und eine solche Maßnahme des Präsidenten würde die Unabhängigkeit der Federal Reserve in Frage stellen und das Vertrauen in den „Greenback“ weiter schwächen. Ausländische Investoren sind bereits zur Liquidierung ihrer Dollar-Vermögenswerte übergegangen. Auch die US-Frühindikatoren für März, die mit -0,7% im Monatsvergleich den stärksten Rückgang seit 17 Monaten aufwiesen, haben die Währung gebeutelt.
Marktfokus und erwartete Wirtschaftsdaten
In dieser Woche richtet sich die Aufmerksamkeit des Marktes auf mögliche Änderungen der US-Handelspolitik. Am Mittwoch werden die Daten zu den Neuaufträgen im Bausektor für März erwartet, die um +0,7% auf 681.000 steigen dürften. Zudem wird am Mittwoch das „Fed Beige Book“ veröffentlicht. Das „Beige Book“ ist die Zusammenfassung des Kommentars zu den aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen - ein Bericht, der achtmal im Jahr im Vorfeld der FOMC-Sitzung der Fed veröffentlicht wird.
Am Donnerstag folgen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, ausgenommen Verteidigung, Flugzeuge und Teile (erwartet: +0,1%). Die Bestandsverkäufe im März sollen am Donnerstag um -2,8% auf 4,14 Millionen sinken. Am Freitag wird der revidierte University of Michigan Verbrauchervertrauensindex für April erwartet (unverändert bei 50,8).
Die Märkte preisen derzeit eine 16%-Chance für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte nach der FOMC-Sitzung am 6.-7. Mai ein, gegenüber 30% in der Vorwoche.
Währungen und Edelmetalle reagieren stark
EUR/USD stieg am Montag um +1,11% auf ein 3⅓-Jahreshoch. Neben dem Dollar-Einbruch stützten auch hawkische Kommentare von EZB-Ratsmitglied Muller den Euro, der vor inflationären Auswirkungen der US-Handelszölle und höheren öffentlichen Ausgaben in Deutschland warnte. Die Swaps preisen eine 92%-Wahrscheinlichkeit für eine EZB-Zinssenkung um 25 Basispunkte bei der Sitzung am 5. Juni ein.
USD/JPY fiel am Montag um -1,05%. Der Yen erreichte ein 7-Monats-Hoch gegenüber dem Dollar, begünstigt durch Safe-Haven-Käufe. Unterstützung erhielt der Yen auch durch einen Bloomberg-Bericht, wonach BOJ-Entscheidungsträger wenig Notwendigkeit sehen, von ihrer bestehenden Politik der schrittweisen Zinserhöhungen abzuweichen.
Gold-Futures für Juni (GCM25) schlossen mit +96,90 (+2,91%) und Silber-Futures für Mai (SIK25) mit +0,051 (+0,16%). Der Juni-Gold-Future überschritt dabei zum ersten Mal in der Geschichte die Schwelle von 3.400 USD/Feinunze. Der schwache Dollar, die Vertrauenskrise, der anhaltende US-China-Handelskrieg sowie geopolitische Risiken im Nahen Osten nach dem Scheitern des Waffenstillstands zwischen Israel und der Hamas trieben die Edelmetallpreise an.
Eine Woche im Gold (GCM25): Am Donnerstag vor den Feiertagen etwas Pause und Erholung, dann der Sprung über die 3.400 USD-Marke
Steigende T-Note-Renditen und die Politik der BOJ, die wenig Notwendigkeit sehen, ihren bisherigen Kurs der schrittweisen Anhebung der Zinssätze zu ändern, wirkten sich hingegen belastend auf Edelmetalle, insbesondere Silber aus. Silbers Gewinne werden durch Sorgen über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und der damit einhergehenden geringeren Nachfrage nach Industriemetallen begrenzt.
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