Dollar-Kollaps durch Trump-Zölle: Märkte reagieren nervös


Der Dollar-Index (DXY00) ist heute drastisch um -2,19% gefallen und erreicht ein 6-Monats-Tief. Auslöser sind Befürchtungen, dass die neuen reziproken Zölle von Präsident Trump einen Handelskrieg auslösen könnten, der die Wirtschaft belastet und die Fed zu Zinssenkungen zwingt. Anleger befürchten eine Vertrauenskrise, falls Trumps Zölle zum Abverkauf amerikanischer Vermögenswerte führen sollten. Verstärkt wurden die Dollar-Verluste durch den unerwarteten Rückgang des US-ISM-Dienstleistungsindex im März auf ein 9-Monats-Tief.
Dollar Index, daily, 6 months
Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen überraschend um -6.000 auf ein 7-Wochen-Tief von 219.000, was einen stärkeren Arbeitsmarkt als erwartet zeigt (Prognose: 225.000). Allerdings stiegen die Folgeanträge um +56.000 auf ein 3,3-Jahres-Hoch von 1,903 Millionen (Prognose: 1,870 Millionen), was darauf hindeutet, dass Arbeitslose zunehmend Schwierigkeiten haben, wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Das US-Handelsdefizit verbesserte sich im Februar auf -$122,7 Milliarden gegenüber -$130,7 Milliarden im Januar und lag damit unter der Prognose von -$123,5 Milliarden.
Der ISM-Dienstleistungsindex fiel im März um -2,7 auf ein 9-Monats-Tief von 50,8 und blieb damit unter der Erwartung von 52,9.
Der Markt rechnet mit einer 34%-igen Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte nach der FOMC-Sitzung am 6.-7. Mai.
EUR/USD (^EURUSD) stieg heute kräftig um +2,26% auf ein 6-Monats-Hoch, begünstigt durch den Dollar-Absturz. Unterstützend wirkten zudem die Aufwärtsrevision des S&P-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im März auf ein 7-Monats-Hoch sowie der Anstieg der Erzeugerpreise im Februar auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren.
Die Märkte preisen eine 72%-ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte bei der Sitzung am 17. April ein.
USD/JPY (^USDJPY) fiel heute deutlich um -2,38%. Der Yen erreichte ein 6-Monats-Hoch gegenüber dem Dollar, nachdem Trumps neue Zölle die globalen Aktienmärkte erschütterten und die Nachfrage nach dem Yen als sicherer Hafen anfachten. Zusätzlich unterstützte die Aufwärtsrevision des japanischen Jibun Bank Dienstleistungs-PMI im März den Yen.
Gold (GCM25) verlor heute -28,10 (-0,89%) und Silber (SIK25) -2,175 (-6,28%). Edelmetalle gaben stark nach, wobei Gold auf ein 1-Wochen-Tief und Silber auf ein 1-Monats-Tief fiel. Anleger liquidieren profitable Long-Positionen in Gold und Silber, um Verluste in anderen Märkten auszugleichen. Sinkende Inflationserwartungen belasten zudem die Goldnachfrage, während die Silberpreise unter Befürchtungen leiden, dass US-Zölle einen globalen Handelskrieg auslösen könnten, der die Nachfrage nach Industriemetallen beeinträchtigt.
Der Dollar-Absturz wirkt jedoch grundsätzlich stützend auf die Edelmetallpreise. Zusätzlich fördern geopolitische Risiken im Nahen Osten die Nachfrage nach sicheren Häfen, da Israel die Luftangriffe im Gazastreifen fortsetzt und die USA weiterhin Angriffe auf die Houthi-Rebellen im Jemen durchführen.
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