Baumwollmarkt erreicht Talsohle: Aufwärtspotenzial benötigt bessere Fundamentaldaten


Die Baumwollfutures (CTK25) fielen letzte Woche auf ein fast fünfjähriges Tief, erholten sich jedoch wieder. Nach diesem Preisrückgang am 9. April griffen die Baumwollkäufer jedoch schnell ein und trieben die Preise wieder nach oben, so dass sie den Handelstag mit einem technischen Aufwärtstrend auf dem Tages-Chart beendeten. Die waren Bären auf diesem niedrigeren Preisniveaus erschöpft. Der Markt hat hier ganz offensichtlich einen bedeutenden Preis-Tiefpunkt signalisiert.
Trotzdem benötigt der Markt verbesserte Angebots- und Nachfragebedingungen für einen anhaltenden Aufwärtstrend.
Oben: der Cotton Future Mai 025 (CTK25) im Stundenchart (April bis heute) und darunter im Wochenchart über 5 Jahre
Der jüngste USDA-Bericht zeigte nur geringe Veränderungen gegenüber März. Die US-Exportprognose wurde um 100.000 Ballen auf 10,9 Mio. Ballen reduziert, wodurch die Endbestände auf 5 Mio. Ballen ansteigen - der höchste Stand seit 2019-20. Die enttäuschende Exportnachfrage hat die US-Anpflanzungsprognosen auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt gedrückt.
Die wöchentlichen US-Exportverkäufe gingen auf 117.800 laufende Ballen zurück (14% weniger als in der Vorwoche, 27% unter dem Vier-Wochen-Durchschnitt). Für eine nachhaltige Preiserholung sollten die wöchentlichen Exportverkäufe mindestens 300.000 laufende Ballen erreichen.
Die weltweite Baumwollproduktion blieb bei 120,9 Mio. Ballen stabil, wobei ein Anstieg von 250.000 Ballen in China durch Rückgänge in anderen Ländern ausgeglichen wurde. Chinas Produktion wird mit 32,0 Mio. Ballen (etwa 25% der weltweiten Ernte 2024-25) auf dem höchsten Stand seit über einem Jahrzehnt prognostiziert.
Der weltweite Baumwollverbrauch wird voraussichtlich um mehr als 500.000 Ballen auf 116,0 Mio. Ballen sinken, bedingt durch geringeren Verbrauch in China. Höhere US-Importzölle dürften die Baumwollnachfrage in den USA verringern.
Der Welthandel wird laut USDA um fast 400.000 Ballen auf 42,3 Mio. zurückgehen. Die globalen Endbestände werden voraussichtlich um mehr als 500.000 Ballen auf 78,9 Mio. ansteigen.
Für die USA wird ein Rückgang der Baumwollanbaufläche um 12% prognostiziert, mit 9,71 Mio. Acres im Hochland und 157.000 Acres für American Pima. In Texas wird ein Rückgang um 456.000 Acres auf 5,527 Mio. Acres erwartet.
Wie kommt Cotton wieder in Fahrt?
Mehrere bullische Faktoren könnten eine Preisrallye unterstützen:
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Der U.S. Dollar Index ($DXY) erreichte ein Dreijahrestief und bleibt im Abwärtstrend, was US-Baumwolle international wettbewerbsfähiger macht.
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Die globalen Zinssätze werden voraussichtlich sinken, was das Verbrauchervertrauen und die Bekleidungsnachfrage stärken könnte.
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Die Erholung der Getreide-Futures-Märkte wirkt sich positiv auf den Baumwollmarkt aus.
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Die geringere US-Anbaufläche bedeutet, dass die Ernte gut abschneiden muss. Die Wetterbedingungen in den texanischen Baumwollregionen sind derzeit nicht ideal - im Westen und Süden wird Regen benötigt, während zu viel Regen im US-Delta die Feldarbeit verzögert.
Und die meisten negativen Fundamentaldaten scheinen bereits in den aktuellen Futures-Preisen eingepreist zu sein, was den Weg für eine mögliche Sommerrallye ebnen könnte.
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