Sojaernte 2024/25: Fortschritte, regionale Unterschiede und Marktausblick


Dynamik am Sojamarkt – Preisanstiege trotz schwächelnder Exportzahlen
Der Sojamarkt zeigt sich heute mit einem positiven Trend. Sojabohnen verzeichnen am Donnerstag deutliche Zuwächse zwischen 13 und 20 Cent. Der Spotpreis für den aktuellen Liefermonat liegt nun bei 9,65½ Dollar, was einem Plus von 18½ Cent entspricht. Auch die Terminkontrakte entwickeln sich positiv: Soybean Meal mit einem Anstieg von 6,10 Dollar je Tonne und Soybean Oil mit einem Plus von 29 Punkten. Bei den März-Kontrakten wurden über Nacht mehrere Lieferungen ausgelöst.
Aus dem Exportgeschäft meldet das USDA einen neuen Verkauf von 20.000 MT Sojaöl für das Wirtschaftsjahr 2024/25.
Sojabohnen, Soybean Meal und Soybean Oil, jeweils aktueller März-Kontrakt, Daily, über 6Monate
Die aktuell veröffentlichten Exportdaten offenbaren ein differenziertes Bild: Die Buchungen für Sojabohnen erreichten in der Woche bis zum 27. Februar lediglich 352.883 MT – am unteren Rand der Markterwartungen von 300.000-550.000 MT. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet dies einen Rückgang um 14,1%, zum Vorjahresvergleichszeitraum sogar um 42,5%. Erfreulicher entwickelten sich die Verkäufe für die kommende Ernte, die mit 54.886 MT die Prognosen von maximal 50.000 MT übertrafen.
Das Soybean Meal - Geschäft summierte sich auf 236.677 MT, ebenfalls am unteren Ende der erwarteten Spanne von 150.000-420.000 MT, aber immerhin 34,1% über dem Vorwochenniveau. Besonders stark präsentierte sich der Sojaölmarkt mit Verkäufen von 54.837 MT, was die Erwartungen von 20.000-45.000 MT deutlich übertraf und die Vorwochenzahlen fast verdreifachte.
Die Januar-Statistik des Census Bureau zeigt für Sojabohnen-Exporte mit 5,21 MMT (191,5 Mio. Bushel) den niedrigsten Januarwert seit fünf Jahren – 12,57% weniger als im Vorjahr und 34,55% unter dem Dezemberwert. Im Gegensatz dazu erreichten Sojaschrot-Exporte mit 1,425 MMT den zweitbesten Januarwert aller Zeiten. Auch bei Sojaöl wurde die zweithöchste Januar-Exportmenge jemals verzeichnet – zugleich der höchste Monatswert seit Januar 2010.
Erntesituation in Brasilien: Halbzeit bei der Sojabohnenernte
Brasilien ist nach den USA der zweitgrößte Sojabohnen-Produzent. Rund 30% des weltweiten Sojabohnen-Anbau entfällt auf den Südamerikanischen Staat.
In Brasilien konzentrierten sich die stärksten Niederschläge der vergangenen Woche auf die nordwestlichen Anbauregionen. Laut Wetterprognose bleibt der Regen diese Woche hauptsächlich auf Nordwest-Mato Grosso beschränkt, während sich in anderen Landesteilen die Trockenheit voraussichtlich verstärkt. In Südbrasilien werden überdurchschnittliche Temperaturen vorhergesagt.
Die Ernte der brasilianischen Sojabohnen 2024/25 hat nach Angaben von AgRural die 50%-Marke erreicht, verglichen mit 48% zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Dies entspricht einem Fortschritt von 11 Prozentpunkten innerhalb einer Woche.
Im Bundesstaat Mato Grosso sind laut dem dortigen Institut für Agrarwirtschaft bereits 82% der Ernte eingebracht – gegenüber 84% im Vorjahr und einem Durchschnittswert von 77%. Die wöchentliche Steigerung beträgt hier 16%. Bemerkenswert ist, dass der Erntefortschritt trotz des verzögerten Beginns nun über dem Durchschnitt liegt. Aus der Region werden überwiegend gute Erträge gemeldet, mit nur vereinzelten Ausnahmen. Bei anhaltenden aktuellen Wetterbedingungen dürfte die Ernte dort bis Wochenende weitgehend abgeschlossen sein.
In Paraná haben die Landwirte nach Angaben des Department of Rural Economics (Deral) bisher 50% ihrer Sojabohnen geerntet. Wegen der heißen und trockenen Witterung musste Deral seine Produktionsschätzungen nach unten korrigieren, besonders im westlichen Teil des Bundesstaates. Die aktuelle Prognose liegt bei 21,2 Millionen Tonnen – 4,7% unter der ursprünglichen Schätzung.
Die Ernte in Rio Grande do Sul steht hingegen erst am Anfang. Nach Emater-Angaben sind dort erst 1% der Sojabohnen eingebracht, was allerdings dem mehrjährigen Durchschnitt entspricht. Der Entwicklungsstand der restlichen Pflanzen verteilt sich wie folgt: 6% vegetative Phase, 25% Blüte, 56% Hülsenbildung und 12% Reifephase. Aufgrund der Hitze und Trockenheit im Januar und frühen Februar werden unterdurchschnittliche Erträge erwartet, besonders im nordwestlichen Landesteil. Es zeichnet sich ab, dass Rio Grande do Sul seinen Status als drittgrößter Sojaproduzent Brasiliens in dieser Saison an den Bundesstaat Goiás verlieren könnte, wo hervorragende Erträge erwartet werden.
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