Brasiliens Wetteraussichten lassen Kaffeepreise fallen – Wie Trader jetzt reagieren sollten

Image source: media.barchart

Der Mai-Arabica-Kaffee (KCK25) fiel um -10,95 (-2,84%), der Mai-Robusta-Kaffee (RMK25) um -81 (-1,47%).

Die Kaffeepreise zeigen sich am Freitag leicht rückläufig, wobei Arabica ein Zweiwochentief erreicht hat. Der Preisdruck beim Arabica-Kaffee entsteht hauptsächlich durch die Wetterprognose von Somar Meteorologia: die für die kommende Woche werden umfangreiche Niederschläge in Minas Gerais – Brasiliens größter Arabica-Anbauregion - vorhersagt. Diese Aussicht entschärft die bisherigen Sorgen über die extreme Trockenheits.

Bei Robusta-Kaffee fallen die Verluste geringer aus. Eine mögliche Verknappung des Angebots wirkt sich hier aus. Die von der ICE überwachten Robusta-Lagerbestände sind heute auf ein 1,5-Wochen-Tief von 4.288 Lots gesunken.



Stundenchart Arabica-Kaffeefutures Mai25 (KCK25, oben) und Robusta Mai25 (RMK25, unten) über einen Monat
 

Marktbelastende Faktoren

Zusätzlicher Druck auf die Kaffeepreise entsteht durch den jüngsten Bericht von Marex Solutions, der für die Saison 2025/26 einen Anstieg des globalen Kaffeeüberschusses auf 1,2 Millionen Säcke prognostiziert – gegenüber nur 200.000 Säcken in der Saison 2024/25.

Für Robusta-Kaffee wirkt sich zudem der letzte Donnerstag veröffentlichte Bericht des vietnamesischen Statistikamtes belastend aus: Die Kaffeeexporte Vietnams stiegen im Februar um 6,6% im Jahresvergleich auf 169.000 Tonnen. Vietnam ist der weltweit führende Produzent von Robusta-Kaffeebohnen.

Stützende Faktoren

Unterstützung erfahren die Kaffeepreise durch die unterdurchschnittlichen Niederschläge in Brasilien. Somar Meteorologia berichtete am Montag, dass Minas Gerais in der Woche bis zum 8. März lediglich 1,1 mm Niederschlag erhielt – das entspricht nur 2% des historischen Durchschnitts. Zusätzlich profitieren die Kaffeepreise vom Dollar-Index, der am Dienstag auf ein 4,75-Monats-Tief fiel.

Anhaltende Versorgungsängste stützen die Preise ebenfalls. Cecafe meldete heute einen Rückgang der brasilianischen Grünkaffee-Exporte im Februar um 12% auf 3 Millionen Säcke im Jahresvergleich. Die brasilianische Prognosebehörde Conab senkte Ende Januar ihre Prognose für die brasilianische Kaffeeernte 2025/26 um 4,4% auf ein Dreijahrestief von 51,81 Millionen Säcken. Gleichzeitig reduzierte Conab ihre Schätzung für die brasilianische Kaffeeernte 2024 um 1,1% auf 54,2 Millionen Säcke.

Langfristige Auswirkungen der Trockenheit

Die Folgen des trockenen El-Niño-Wetters im Vorjahr könnten zu längerfristigen Schäden an den Kaffeepflanzen in Süd- und Mittelamerika führen. Die Niederschläge in Brasilien liegen seit April letzten Jahres konstant unter dem Durchschnitt, was die Kaffeebäume während der entscheidenden Blütephase schädigt und die Aussichten für die brasilianische Arabica-Ernte 2025/26 verschlechtert. Laut dem Naturkatastrophen-Überwachungszentrum Cemaden erlebt Brasilien derzeit die trockenste Periode seit 1981. Auch Kolumbien, der zweitgrößte Arabica-Produzent der Welt, erholt sich nur langsam von der El-Niño-bedingten Dürre des Vorjahres.

Robusta-Produktion unter Druck

Die Robusta-Kaffeepreise werden durch die reduzierte Produktion gestützt. Aufgrund der Dürre sank Vietnams Kaffeeproduktion im Erntejahr 2023/24 um 20% auf 1,472 Millionen Tonnen – die kleinste Ernte seit vier Jahren. Der USDA FAS prognostizierte Ende Mai, dass Vietnams Robusta-Produktion im neuen Vermarktungsjahr 2024/25 leicht auf 27,9 Millionen Säcke sinken wird (von 28 Millionen Säcken in der Saison 2023/24). Zudem meldete das vietnamesische Statistikamt am 10. Januar, dass die vietnamesischen Kaffeeexporte 2024 um 17,1% auf 1,35 Millionen Tonnen zurückgingen. Die vietnamesische Kaffee- und Kakao-Vereinigung senkte am Mittwoch ihre Prognose für die vietnamesische Kaffeeproduktion 2024/25 auf 26,5 Millionen Säcke (von zuvor 28 Millionen Säcken).

Zwiespältige Exportdaten

Die Nachricht über höhere globale Kaffeeexporte wirkt preisbelastend. Conab berichtete Anfang Februar, dass Brasiliens Kaffeeexporte 2024 um 28,8% auf den Rekordwert von 50,5 Millionen Säcken gestiegen sind. Die ICO meldete jedoch am 6. Februar einen Rückgang der globalen Kaffeeexporte im Dezember um 12,4% auf 10,73 Millionen Säcke. Von Oktober bis Dezember sanken die weltweiten Kaffeeexporte um 0,8% auf 32,25 Millionen Säcke.

USDA-Prognosen und Marktaussichten

Der halbjährliche USDA-Bericht vom 18. Dezember fiel für die Kaffeepreise gemischt aus. Der Foreign Agriculture Service (FAS) des USDA prognostiziert, dass die weltweite Kaffeeproduktion 2024/25 um 4,0% auf 174,855 Millionen Säcke steigen wird, mit einem Anstieg der Arabica-Produktion um 1,5% auf 97,845 Millionen Säcke und einem Zuwachs der Robusta-Produktion um 7,5% auf 77,01 Millionen Säcke. Der FAS prognostiziert jedoch, dass die Endbestände 2024/25 um 6,6% auf ein 25-Jahres-Tief von 20,867 Millionen Säcken sinken werden.

Für das Vermarktungsjahr 2025/26 senkte Volcafe am 17. Dezember seine Prognose für die brasilianische Arabica-Produktion auf 34,4 Millionen Säcke – etwa 11 Millionen Säcke weniger als in der September-Schätzung. Diese Korrektur erfolgte, nachdem Feldbeobachtungen die Schwere der anhaltenden Dürre in Brasilien offenlegten. Volcafe prognostiziert für 2025/26 ein globales Arabica-Defizit von 8,5 Millionen Säcken, was das Defizit von 5,5 Millionen Säcken für 2024/25 übertrifft und das fünfte aufeinanderfolgende Defizitjahr darstellt.

Wie solltest du jetzt reagieren?

Um fundierte Handelsentscheidungen zu treffen, solltest du deine Strategien regelmäßig überprüfen und an aktuelle Marktdaten anpassen. Analysen unter Einbeziehung von technischen Mustern (Moving Averages) sowie fundamentale Daten ( neueste COT-Reports) sind dabei unerlässlich.

Für einen zusätzlichen praxisnahen Einblick in effektives Risikomanagement und Marktanalysen kannst du dich z.B. über unseren Online Trading Kurs informieren. Weitere Informationen dazu findest du auf unserer Website.

Mit diesen datenzentrierten Ansätzen kannst du dich besser auf kurzfristige Marktbewegungen einstellen und deine Positionen entsprechend anpassen. Letztlich ist wichtig: behalte einen kühlen Kopf und lass dich nicht zu unüberlegten Aktionen hinreisen.

Wir wünschen dir viel Erfolg an den Märkten!

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