Aktuelle Marktanalyse: Trends bei Kaffee und Rohstoff-Futures


Guten Morgen! Bei einer Tasse dampfenden Kaffees ein Blick auf die Kaffeemärkte:
Der Kaffeemarkt wird derzeit stark von Wetterbedingungen, Lagerbeständen und Exportzahlen beeinflusst.
Während Arabica-Kaffee einen Zwei-Wochen-Höchststand erreichte, fiel der Preis für Robusta-Kaffee nach einem Eineinhalb-Wochen-Hoch leicht zurück.
Ein entscheidender Einflussfaktor ist das Wetter: In Brasilien sind die Niederschlagsmengen unterdurchschnittlich, was die Erträge gefährdet. Das Wetterdienstunternehmen Somar Meteorologia berichtete, dass das trockene und heiße Wetter in Brasilien in dieser Woche die Kaffeeernte in ihrer letzten Entwicklungsphase vor der Ernte im Mai schädigen könnte.
Im Gegensatz dazu erwartet Vietnam, der weltweit größte Produzent von Robusta-Kaffee, reichlich Regen in den kommenden Tagen. Die aktuellen Wetterprognosen sagen für die nächste Woche tägliche Niederschläge in den zentralen Hochlandregionen Vietnams voraus, was die Bodenfeuchtigkeit verbessern und die Erträge steigern dürfte.
Die Lagerbestände
spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Preisentwicklung:
Die von der ICE (Intercontinental Exchange) überwachten Bestände an Robusta-Kaffee sanken am vergangenen Freitag auf ein Zwei-Monats-Tief von 4.247 Lots. Die Arabica-Bestände fielen am 18. Februar auf ein Neunmonatstief von 758.514 Säcken, erholten sich jedoch bis vergangenen Donnerstag auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 809.128 Säcken.
Brasilianische Kaffeebauern haben bereits einen Großteil der Ernte verkauft. Bis zum 11. Februar waren 88 % der Ernte 2024/25 verkauft – ein höherer Wert als die 79 % im Vorjahr und der Fünfjahresdurchschnitt von 82 %. Die Verkäufe der Ernte 2025/26 verlaufen jedoch langsamer: Erst 13 % wurden verkauft, deutlich weniger als der Vierjahresdurchschnitt von 22 %. Dies deutet auf eine Angebotsverknappung hin, da Produzenten möglicherweise auf bessere Preise warten.
Rückläufige Produktion und Exporte:
Weitere Faktoren, die die Preise beeinflussen, sind die rückläufigen Exporte und Ernteprognosen.
Brasilien:
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Brasiliens Kaffeeexporte im Januar sanken um 1,6 % im Vergleich zum Vorjahr auf 3,98 Millionen Säcke.
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Die brasilianische Regierungsbehörde Conab prognostizierte einen Rückgang der brasilianischen Kaffeeproduktion für 2025/26 um 4,4 % auf 51,81 Millionen Säcke, das niedrigste Niveau seit drei Jahren. Auch die Prognose für die 2024-Ernte wurde um 1,1 % auf 54,2 Millionen Säcke gesenkt (ursprünglich 54,8 Millionen Säcke im September).
Die anhaltende Trockenheit in Brasilien infolge von El Niño könnte langfristige Schäden an den Kaffeepflanzen verursachen. Seit April 2023 sind die Niederschlagsmengen dort unterdurchschnittlich, insbesondere während der wichtigen Blütezeit der Arabica-Kaffeepflanzen. Brasilien erlebt derzeit das trockenste Wetter seit 1981, so das brasilianische Naturkatastrophenzentrum Cemaden. Auch Kolumbien, der weltweit zweitgrößte Arabica-Produzent, erholt sich nur langsam von der El-Niño-Dürre des letzten Jahres.
Vietnam
verzeichnet ebenfalls eine rückläufige Robusta-Produktion:
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In der Erntesaison 2023/24 sank Vietnams Robusta-Produktion um 20 % auf 1,472 Millionen Tonnen, die niedrigste Ernte seit vier Jahren.
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Die USDA Foreign Agriculture Service (FAS) prognostizierte am 31. Mai, dass Vietnams Robusta-Produktion für 2024/25 leicht auf 27,9 Millionen Säcke sinken wird (2023/24: 28 Millionen Säcke).
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Vietnams Kaffeeexporte sanken um 17,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 1,35 Millionen Tonnen.
Langfristige Prognosen und globale Entwicklung:
Das USDA schätzt, dass die weltweite Kaffeeproduktion in der Saison 2024/25 um 4,0 % auf 174,855 Millionen Säcke steigen wird. Die Produktion von Arabica-Kaffee soll um 1,5 % auf 97,845 Millionen Säcke zulegen, während die Robusta-Produktion um 7,5 % auf 77,01 Millionen Säcke steigt.
Trotz dieser Produktionszunahme wird jedoch ein Rückgang der Endbestände prognostiziert: Die globalen Kaffee-Endbestände für 2024/25 sollen um 6,6 % auf 20,867 Millionen Säcke fallen, das niedrigste Niveau seit 25 Jahren.
Fazit:
Der Kaffeemarkt wird derzeit stark von Wetterbedingungen, Lagerbeständen und Exportzahlen beeinflusst. Während Brasiliens Trockenheit die Arabica-Preise stützt, verbessert sich die Lage in Vietnam, was Robusta tendenziell günstiger macht. Langfristig könnten niedrige Endbestände und ein steigendes Produktionsdefizit insbesondere bei Arabica die Preise weiter antreiben.
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