Grains und der Handel mit Getreidefutures

Grains und Grains-Futures handeln

Agrar-Rohstoffe stellen neben den Metallen, den Energie-Rohstoffen und den sogenannten Financial Futures die Produkte des Futurestradings dar. Unterteilt werden diese Agrarrohstoffe für gewöhnlich in drei Sektoren: den Grains oder Getreidemärkten, den Softs wie Kaffee, Kakao oder Baumwolle und den Fleischmärkten.

Grains – welche Rohstoffe verbergen sich dahinter und was musst du als Trader wissen, wenn du Getreidefutures handeln willst?

Die Hauptvertreter an den Getreidemärkten

Ich spreche hier über die drei wichtigsten Getreide-Rohstoffe:

  • Wheat oder Weizen
  • Corn, zu deutsch Mais
  • Soybeans, also Sojabohnen

dazu kommen noch zwei weitere Produkte, die aus dem Soja hergestellt werden:

  • Soybean Meal, das Sojamehl
  • Soybean Oil, Sojaöl

Zum Weizen wäre anzumerken, dass es mehrere Arten von Weizen gibt, die an den Märkten gehandelt werden. Die drei wichtigsten sind Hard Red Winter (HRW), also Winter-Hartweizen, Soft Red Winter (Winter-Weichweizen) und Spring Wheat, im deutschen meist als Sommerweizen bezeichnet.

  • Etwa 70% des in den USA produzierten Weizens ist vom Typ HRW.
  • Der in Chicago gehandelte Weizenfuture (ZW) bezieht sich auf den Soft Red Winter– Typ.

Weitere Futures im Grains-Sektor wären Oats (Hafer), Rough Rice (Reis) und Canola, die alle nicht Gegenstand dieses Videos sein sollen. Diese Märkte zeichnen sich durch zum Teil sehr geringem Handelsvolumen und eine deutlich geringere Liquidität aus.

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Die Hauptproduzenten der Grains

Ich möchte zuerst einen kurzen Blick auf die weltweite Produktion dieser drei Rohstoffe werfen:

Die Tabellen zeigen die jeweils fünf größten Erzeugerländer von Soja, Weizen und Mais. Die Vereinigten Staaten und die VR China befinden sich bei allen drei Sorten in der Spitzengruppe der Produzenten, auch Brasilien, Argentinien und Indien sind mehrfach in den Top Five vertreten. Auf die Rolle dieser Schwellenländer möchte ich gleich noch eingehen. Sprechen wir über Markt und Preis:

Was bewegt die Preise an den Getreidemärkten?

Wie in jedem Markt wird natürlich auch an den Rohstoffmärkten der Preis durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Frage lautet also, welche Faktoren beeinflussen Angebot und Nachfrage?

1 Wetter

Sicherlich der Hauptfaktor, der das Angebot an den Getreidemärkten beeinflusst, ist das Wetter.

Dürreperioden lassen die Erträge sinken, was das Angebot verringert und die Preise steigen lässt. Zu viel Regen kann die Ernte verzögern, was ebenfalls zu einem geringeren Angebot und höheren Preisen führen kann. Außerdem könnte dies auch die Qualität des Getreides beeinträchtigen, was die Nachfrage verringern könnte, da die Käufer nach Ersatzprodukten suchen, um ihren Bedarf zu decken.

Ein später Frühjahrsfrost, der in der Keimphase der Getreidesaat einsetzt, kann die Frucht beschädigen, die Qualität beeinträchtigen und den Ertrag sowie das Angebot an verfügbarem Getreide verringern. Bei Winterweizen z.B. bedeutet zu wenig Schneefall, dass er nicht die nötige Isolierung erhält, um ihn vor Ausbrüchen von strenger Winterkälte zu schützen.

Wir können das Wetter nicht beeinflussen, aber es aufmerksam beobachten. Klimatische Extreme, die vor allem währen der Aussaat- und Ernteperioden auftreten, haben fast immer Auswirkungen auf die Preise und damit natürlich auf auf die Kursentwicklung der Futures an den Grains-Märkten.

Die Grafik zeigt die Wachstumszyklen der vier Getreidearten, um die es hier geht:

2 Produktionskosten

Was hat der Benzinpreis mit dem Weizenfuture zu tun?

Neben dem Wetter wirken sich auch die Preise der für den Anbau von Grains erforderlichen Produktionsmittel wie Saatgut, Kraftstoff und Düngemittel auf das Angebot aus. Niedrigere Preise für die Betriebsstoffe erhöhen die Rentabilität und führen auch dazu, dass mehr Anbauflächen bewirtschaftet werden. Das erhöht das Angebot.

Auch verbesserte Produktionsmethoden, verbesserte Technologien, besserer Düngemittel und effektivere Bewirtschaftung der Ressourcen werden die Ernteerträge und das Angebot an Grains erhöhen.

3 Wirtschaftswachstum und demographische Faktoren

Das weltweite Bevölkerungswachstum, vor allem in den Schwellenländern und in Asien, führt zu einer steigenden Nachfrage nach allen Nahrungsmitteln, einschließlich Getreide und Ölsaaten.

Das Wirtschaftswachstum in diesen Ländern führt darüber hinaus zu höheren Einkünften. Das ermöglicht es den Menschen, bei der Auswahl ihrer Nahrungsmittel wählerischer zu sein. Als Folge davon können sich Ernährungsgewohnheiten grundlegend ändern und die Nachfrage nach Fleisch erheblich steigern. Und was heißt das?

Ein wesentlicher Prozentsatz des weltweit produzierten Getreides wird als Tierfutter eingesetzt. So werden z.B. rund 45% der Maisproduktion an Nutztiere verfüttert. Der Bedarf und damit verbunden die Preise bei den Grains könnten also deutlich steigen.

4 Weitere Einflüsse

Es gibt noch viele andere Faktoren, die eine Rolle bei Angebot und Nachfrage spielen, wie z. B. Zinssätze und Währungsrisiko. Da es schwierig ist vorherzusagen, inwieweit sich diese Bedingungen auf die Getreidemärkte auswirken werden, führt dies zu Volatilität auf dem Markt. Jeder Marktteilnehmer Es gibt noch viele andere Faktoren, die eine Rolle bei Angebot und Nachfrage spielen, wie z. B. Zinssätze und Währungsrisiko. Auch politische Entwicklungen können Auswirkung auf das Angebot an den Getreidemärkten haben. Russland und die Ukraine sind beispielsweise die zwei größten Getreideexporteure der Welt. Militärische Konflikte oder politisch instabile Verhältnisse können sich durchaus auf den Agrarmärkten bemerkbar machen.

Da es schwierig ist vorherzusagen, wie sich solche Bedingungen konkret auf die Getreidemärkte auswirken, führt dies zu Volatilität auf dem Markt. Jeder Marktteilnehmer hat unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der verschiedenen Ursachen und Auswirkungen.hat unterschiedliche Erwartungen hinsichtlich der verschiedenen Ursachen und Auswirkungen.

Das Trading der Grains – Futures

Worauf musst du nun achten und welche Informationen berücksichtigen, wenn du Grains- Futures traden möchtest. Gehen wir auf einige unverzichtbare Regeln ein.

1 Zyklen und Saisonalität

Wie du aus den angesprochenen Faktoren erkennen kannst, werden die Preise von Agrar-Rohstoffen wie in keinem anderen Sektor von wiederkehrenden Zyklen bestimmt. Diese Zyklen solltest du kennen und berücksichtigen!

Beispiel 1:

Bei Corn (Mais) ist der ausgeprägteste saisonale Trend die Tendenz, dass die Preise aufgrund der Unsicherheit über die neue Ernteproduktion um Juni/Juli herum ihr höchstes Niveau erreichen, um dann ab Mitte des Sommers bis zur Erntezeit zu fallen.

Beispiel 2:

Bei Sojabohnen beginnt die Ernte im September und setzt sich über den Oktober bis Mitte November fort. Sojabohnen neigen dazu, einem Muster zu folgen, bei dem die Preise im Sommer ihre saisonalen Höchststände erreichen und im Zeitrahmen von Juni bis August zu sinken beginnen.

2 Korrelationen und unmittelbare Abhängigkeiten

Über Korrelationen haben wir bereits ein Video auf unserer Website veröffentlicht. Im Zusammenhang mit dem jetzigen Thema ist es unumgänglich, dir die unmittelbaren Abhängigkeiten der grains-Futures untereinander vor Augen zu führen!

Zum einen wirken sich bestimmende Faktoren natürlich nicht nur auf den Preis EINES Rohstoffs allein aus – eine Hurricane-Saison vernichtet eben nicht nur die Weizenernte in einer Region sondern wütet in den Maisfeldern genau so!

Zum anderen werden auch gewisse Rohstoffe aus anderen gewonnen. Sojamehl ist nichts anderes als gemahlene Sojabohnen. Steigt der Bohnenpreis, wird das Mehl wohl kaum billiger werden:

3 Weitere Preiseinflüsse

Ich habe dir noch weitere Faktoren genannt, die die Preisentwicklung der Grains beeinflussen. Viele dieser Faktoren kannst du aus den diversen Berichten herauslesen, die das USDA – das United States Department of Agriculture, regelmäßig veröffentlicht. Zum Beispiel den Bericht World Agricultural Supply and Demand Estimates (WASDE), ein monatlicher Bericht mit Prognosen über das Angebot und die Nachfrage nach Getreide, Ölsaaten und Baumwolle in den USA und weltweit.

Oder den Bericht US-Export Inspections, in dem das USDA wöchentlich bekanntgibt, wieviele Tonnen Getreide für den Export vorbereitet wurden.

All diese wichtigen Berichte finden jedoch einen unmittelbaren Niederschlag in einer fundamentalen Quelle UNSERER Handelsvorbereitung: dem COT-Report!

Der COT-Report zeigt uns nämlich, wie DIE Marktteilnehmer, die letztlich den Preis am Markt machen, die Produzenten der Rohstoffe und deren Abnehmer und Weiterverarbeiter, die Situation an den Märkten einschätzen und sich entsprechend der erwarteten Entwicklung absichern.

Welche Grains – Futures kannst du handeln?

Es gibt neben den regulären Futures, die an der CBOT gehandelt werden, noch Mini-Kontrakte auf Wheat, Corn und Soybeans.

Die regulären Kontrakte belaufen sich auf 5000 Bushels (Scheffel, rund 27kg) des Rohstoffs, die Mini-Kontrakte jeweils auf 1000 Bushels. Der Wert eines Ticks beträgt beim regulären Kontrakt 12.50$, beim Mini 1.25$.

Corn und Weizen-Kontrakte werden für die Monate März, Mai, Juli, September und Dezember gehandelt, Sojabohnen im Januar, März, Mai, Juli, August, September, November. Soybean Meal und Oil im Januar, März, Mai, Juli, August, September, Oktober und Dezember.

Du hast in diesem Beitrag jetzt das grundlegende Hintergrundwissen zum Handel mit Grains und Grains- oder Getreidefutures kennengelernt. Willst du wissen, wie das in der Praxis ausschaut? Komm in unsere Tradinggruppe Praxis und schau uns beim Handel – nicht nur an den Getreidemärkten – über die Schulter!


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Quellen:

Wikipedia

Barchart — >https://www.barchart.com/futures/

Seasonality- Charts — > https://insider-week.com/de/seasonal-charts/

Website des USDA — > https://usda.library.cornell.edu/?locale=en

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