Gold – der nutzlose Rohstoff und was ist Gold Futures?

„Gold wird in Afrika oder sonst wo aus dem Boden gekratzt. Dann schmelzen wir es ein, graben ein weiteres Loch, vergraben es wieder und bezahlen Leute, die drum herumstehen und es bewachen. Es hat keinerlei Nutzen. Jeder, der vom Mars aus zuschaut, würde sich am Kopf kratzen.“

Warren Buffett

Zugegeben, die Aussagen von Warren Buffet sind oft provokativ. Ebenso oft sind sie aber auch zutreffend. Wie steht es nun mit diesem Zitat? Ist Gold wirklich so nutzlos, dass ein Außenstehender sich am Kopf kratzen würde, würde er uns beim Umgang mit dem gelben Metall zusehen?

Schauen wir uns doch mal an, was hinter diesem interessanten Rohstoff steckt!


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Wie wird Gold verwendet?

Viele Jahre lang war Südafrika der dominierende Goldproduzent der Welt, jetzt hat es seine seine Position unter den Top 10 verloren, da Länder mit einer weitaus größeren Fläche wie China und Russland, es überholt haben. Im Jahr 2020 wurden rund 3200 Tonnen Gold gefördert. Was fängt man damit an?

Die 10 größten Goldförderländer 2020

Verwendung in der Schmuckindustrie

Gold ist aufgrund seiner Seltenheit und seines Glanzes eines der wertvollsten Edelmetalle dieser Welt. Über 80% des geförderten Goldes wird für die Herstellung von Schmuck verwendet. Damit ist die Schmuckindustrie mit Abstand der größte Verarbeitungssektor von Gold.

Verwendung von Gold für Elektro- und Elektronikindustrie

Gold leitet Elektrizität und ist korrosionsbeständig. Viele Industriezweige nutzen daher Gold in ihren Produkten. So enthalten beispielsweise Steckverbinder, Schalter und Relaiskontakte von Mobiltelefonen Gold, ebenso wie CPU-Speicherchips und Hauptplatinen. Gold wird auch in Raumfahrzeugen zur Reflexion von Strahlung verwendet. Zirka 10% des geförderten Goldes fließen in die Produktion von Elektronikware und technischen Geräten.

Einsatz von Gold in der Medizin

Aufgrund seiner Korrosionsbeständigkeit und seiner Resistenz gegenüber Wasser und Säure ist Gold auch ideal für den Einsatz in der Medizin. Hier kommt Gold vor allem in der Zahnmedizin zum Einsatz, speziell als Füllung und Ersatzmaterial für Zähne. Gold wird in Form von Goldsalzen auch in der Arthritis-Therapie eingesetzt.

Gold als Zusatz in Lebensmitteln

Vermutlich klingt es zunächst etwas skurril: Gold wird als Nahrungsmittelzusatz verwendet. In äußerst geringen Mengen dient es vor allem als Ziermittel für Speisen und Getränke, edlen Backwaren oder Pralinen. Gold in metallischer Form ist nicht giftig, lagert sich im Körper nicht ab und wird über die Verdauung vollständig wieder ausgeschieden.

Gold als Wertanlage und Zahlungsmittel

Zuletzt noch ein Einsatzgebiet des edlen Metalls, das uns vorherrschend interessieren dürfte:

Gold als Wertanlage und Zahlungsmittel.

Aber es werden nur etwa 3 % der jährlich geförderten Goldmenge zu Goldbarren und Goldmünzen verarbeitet. Als Zahlungsmittel hat Gold in der heutigen Zeit keinerlei Bedeutung mehr. Aber jede Staatsbank der Welt hortet in ihren Tresoren eine gewisse Menge an Goldbarren als Goldreserve. Diese kann im Falle einer Währungskrise in Devisen umgewandelt werden, um die Staatsliquidität weiter zu gewährleisten.

Deutschland verfügt über knapp 3400 Tonnen an Goldreserven und liegt damit an zweiter Stelle der Länder mit den größten Goldreserven, hinter der USA mit rund 8100 Tonnen.

Goldreserven 2020

In finanziellen Krisenzeiten erfreut sich Gold als Anlagekapital großer Beliebtheit. Gold gilt im Gegensatz zu Währungen als relativ wertstabil und sichert seinen Besitzern damit den Werterhalt der eigenen Ersparnisse. Einzelpersonen und Investmentfonds, die sich vor Inflation und Marktkrisen schützen wollen, sehen Gold als eine Möglichkeit, ihren Reichtum zu erhalten.

Fort Knox – das Goldlager der USA

Gold zur Inflationsabsicherung

Gold stellt eine praktikable Möglichkeit dar, sich gegen die Schwäche einer Volkswirtschaft abzusichern. Die Zentralbanken reagieren in solchen Situationen in der Regel mit Zinssenkungen und einer Erhöhung der Geldmenge. Wenn diese Abhilfemaßnahmen die Nachfrage nicht anregen, können sie zu einer erheblichen Inflation und einem Kaufkraftverlust führen. Im Gegensatz zu Fiat-Währungen behält Gold in Zeiten der Inflation seine Kaufkraft.

Gold schneidet in globalen Krisen im Allgemeinen gut ab. Kriege, Terroranschläge und Pandemien zum Beispiel können zu einer Flucht in Sicherheit führen. In turbulenten Zeiten profitiert Gold im allgemeinen auf Kosten anderer Vermögenswerte.

Was treibt den Goldpreis an?

1 Angebot und Nachfrage

Wie bei jeder Ware bestimmt das Gleichgewicht zwischen Produktion und Marktnachfrage das Preisniveau. Wenn das Angebot abnimmt, steigen die Preise tendenziell an. Faktoren wie politische Unruhen in Produktionsländern oder Erhöhungen der Kosten im Bergbau (wie z.B. der Ölpreis) können das Angebot einschränken.

Ein Faktor, der das Angebot ständig beeinflusst, ist der Goldpreis selbst. Wenn der Goldpreis steigt, wird der Abbau von Gold rentabler, so dass mehr Angebot auf den Markt kommt. Das Gegenteil geschieht, wenn die Preise sinken. In ähnlicher Weise können Veränderungen in der Nachfrage von Industrie, Händlern, Zentralbanken oder Staatsfonds den Goldpreis bewegen.

2 Die Politik der Zentralbanken

Die Maßnahmen der Zentralbanken können auf zwei Arten einen großen Einfluss auf den Goldpreis haben:

Zunächst einmal treffen die Zentralbanken Entscheidungen, die Geldmenge in ihren Ländern zu verringern oder zu erhöhen. Diese Entscheidungen führen letztlich zu einem Anstieg des Goldhandels, da Fiat-Währungen (z.B. US-Dollar und Euro) mit Gold als Wertaufbewahrungsmittel und Geldform konkurrieren.

Zweitens halten die Zentralbanken große Goldreserven. Ihre Entscheidung, Reserven anzuhäufen oder zu verkaufen, kann den Goldmarkt bewegen.

3 Wirtschaftliche Daten

Wirtschaftsdaten, insbesondere in den Vereinigten Staaten, können den Goldpreis beeinflussen. Da der US-Dollar allgemein als die weltweite Reservewährung angesehen wird, führen beispielsweise schwache Beschäftigungszahlen oder BIP-Zahlen oft zu einem schwächeren Dollar gegenüber anderen Währungen. Normalerweise profitiert Gold von der Schwäche des US-Dollars, da es eine konkurrierende Geldform ist.

4 Die Nachfrage nach Finanzinstrumenten, die in Gold investieren

Anlageinstrumente wie börsengehandelte Fonds (ETFs) stellen ein zunehmend wichtiges Segment der Goldanlage dar. Die meisten Gold-ETFs kaufen physisches Gold und lagern es für ihre Händler, obwohl einige ETFs in Gold-Futures, -Optionen oder andere Goldderivate investieren. Die Nachfrage nach diesen Instrumenten kann den Goldpreis beeinflussen.

Goldmine in Westaustralien

Wie hat sich der Goldpreis im 21. Jahrhundert entwickelt?

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Goldpreises am Cash-Markt über 20 Jahre (Monatschart). Darunter die die COT-Daten der Commercials (C), Large Speculators (L) und Small Speculators (S).

Der Goldpreis während der Corona-Pandemie

Der Tages-Chart zeigt den Verlauf des Goldpreises am Cashmarkt seit Beginn der Corona- Pandemie im März 2020. Nach einem ersten Schock (der an diesen Tagen alle Märkte erfasste) stieg der Kurs sofort wieder an und erreichte am 07.08. sein Allzeithoch bei 2.070,50 $ je Feinunze. Danach ging es stetig abwärts, mittlerweile rangiert Gold wieder auf dem Niveau, den es bei Ausbruch der Pandemie hatte.

Der Goldkurs während der Corona-Pandemie

Was ist Gold Futures?

Gold-Futures werden an der COMEX gehandelt, die Teil der Chicago Mercantile Exchange ist. Im Folgenden eine Zusammenfassung der Kontraktspezifikationen für Gold (Symbol GC):

Gold wird in Kontrakten zu 100 Feinunzen (troy ounces) gehandelt. Ein Tick beträgt 10cent je Feinunze bzw. 10 USD je Kontrakt.

Der aktuelle Schlusskurs des April-Kontrakts (GCJ21) am 01.04.2021betrug 1.726,5 USD je Feinunze. Ein Kontrakt stellt also den Wert von 172.650 USD dar.

Neben dem eigentlichen Gold-Kontrakt gibt es noch einen E-Mini Futures über 50 Feinunzen und einen Micro Futures über 10 Feinunzen. Hauptkontrakt und Micro-Kontrakt sind “Deliverable”, das heißt, hier kann die Erfüllung auch durch Lieferung des physischen Rohstoffs Gold erfolgen.

Wie handeln wir Gold Futures

InsiderWeek hat insgesamt 13 mal den Rohstoff gehandelt, drei mal Long und zehn mal Short. In neun erfolgreichen Trades konnten wir insgesamt einen Gesamtgewinn in Höhe vo. +12.356 $ realisieren. Zur Verdeutlichung unserer aktion wählen wir einen Trade aus, der schon etwas zurückliegt:

In der Kalenderwoche 47/2018 ergab sich ein Longsignal aus dem COT-Report. Wir planten unseren Einstieg. Am 07. 12 (KW49) schließlich wurden wir getriggert und gingen wir mit einer halben Positon (2 Kontrakte) Long in den Markt. Die kleinere Position wählten wir aufgrund Vorgaben unseres Portfolio- Managements.

Die Position lief in der Folgewoche gegen uns, so dass wir uns zu Beginn der Kalenderwoche 51 entschlossen, einen Kontrakt Break-Even zu schließen, um die Risiken zu reduzieren.

In der 52. Woche jedoch setzte der Kurs zu einem wahrhaften Jahres- Endspurt an und wir konnten am 28.12. — quasi als Jahresbschluss — diese Position mit einem zufriedenstellenden Gesamtgewinn von +3290 $ schließen.

Gold — Trade KW 49-52 / 2018 — Gewinn +3.290.- $


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Dieser Artikel wurde zuerst am 23.03.2020 auf InsiderWeek veröffentlicht und am 06.04.2021 aktualisiert

Quellenangaben

Kurs-Charts: https://www.barchart.com/futures/

Diagramme (eigene):

Förderländer: Quelle Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Gold

Goldreserven: Quelle statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/156673/umfrage/laender-mit-den-groessten-goldreserven/

Photos: https://pixabay.com/de/

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