Beständigkeit oder Talent. Was brauchen erfolgreiche Trader?

Was zeichnet einen erfolgreichen Menschen aus? Ist es Beständigkeit? Ist es Talent? Gehen wir dieser Frage etwas näher nach.

„Ein talentierter junger Mensch…“ — „In diesem Bild kommt das ganze Talent der Künstlerin zu Ausdruck…“ — „Der Trainer hat die talentiertesten Spieler um sich versammelt…“

Solche Sätze hören wir fast täglich, gebrauchen sie selbst immer wieder. Was ist dran am Talent? Sind erfolgreiche Menschen wirklich talentierter als Durchschnittsmenschen oder Erfolglose?

Schau dir unser aktuelles Video an und mach dich auf ein paar AHA-Erlebnisse gefasst!

Spoiler: In diesem Video wirst du recht wenig über TRADING erfahren, aber du wirst sehr viel ÜBER DICH erfahren, und letztlich darüber, wie du deine Ergebnisse im Trading verbesserst.

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Talent — was steckt wirklich dahinter?

Wenn du das London Symphony Orchestra unter Leitung von Valery Gergiev den Bolero von Ravel spielen hörst (und siehst), bist du überwältigt von so viel Talent.

Was übersiehst du dabei aber leicht? Wie viele Stunden hat jeder einzelne Musiker, wie viele Tage hat der Dirigent verbracht, sein Instrument oder das Stück einzuüben. Wie oft hat das Orchester eine einzelne Passage aus dem Stück wieder und wieder geprobt und das ganze Musikstück von Anfang bis Schluss durchgespielt?

Wenn wir eine überwältigende Leistung sehen, ein atemberaubendes Kunststück oder faszinierendes Gemälde, sind wir nur zu schnell mit der Erklärung zur Hand: da steckt Talent dahinter, eine besondere Fähigkeit, das ist einfach angeboren…

Stimmt das?

In den 80er Jahren führte der amerikanische Soziologe Daniel F. Chambliss eine Studie mit Leistungsschwimmern und Olympiasiegern durch. Die Studie mit dem Titel „The Mundanity of Excellence“ (dt. etwa „Die Alltäglichkeit der Spitzenleistungen“).

Der Autor der Studie kommt zu dem Schluss:

Spitzenleistungen sind in Wirklichkeit ein Zusammenspiel von Dutzenden kleiner Fähigkeiten oder Aktivitäten, die … erlernt … sorgfältig zur Gewohnheit gemacht und dann zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefügt werden…

Aber Alltäglichkeit ist schwer zu verkaufen. Als er seine Analysen fertiggetellt hatte, präsentierte Dan einem Kollegen ein paar Kapitel. „Du musst es aufpeppen“, sagte sein Freund. „Du musst diese Leute interessanter machen. . . .“

Spitzenleistungen sind also etwas alltägliches, die dadurch erreicht werden können, das kleine Details, einzelne Abläufe und Handlungen immer und immer wieder geübt, wiederholt, trainiert werden – bis es einem tatsächlich zu den Ohren raushängt!

Und was ist mit Talent? Chambliss sagt hierzu: „Talent ist vielleicht die am weitesten verbreitete, laienhafte Erklärung, die wir für sportlichen Erfolg haben“.

Und was ist mit Talent? Chambliss sagt hierzu: „Talent ist vielleicht die am weitesten verbreitete, laienhafte Erklärung, die wir für sportlichen Erfolg haben“.

Aber warum sind wir so schnell bei der Sache, eine großartige Leistung als Super-Talent zu akzeptieren und zu bewundern statt die wahre Leistung anzuerkennen – viele 100 Stunden qälende, langweilige, demotivierende Arbeit?

Hierzu hab ich mal bei einem alten Deutschen nachgeschaut, der zugegeben recht umstritten war (und immer noch ist):

Friedrich Nietzsche schreibt:

Redet nur nicht von Begabung, angeborenen Talenten! Es sind große Männer aller Art zu nennen, welche wenig begabt waren. …

… wenn wir das Genie als etwas Magisches betrachten, sind wir nicht gezwungen, uns zu vergleichen und uns als mangelhaft zu empfinden … Jemanden als „göttlich“ zu bezeichnen bedeutet: Hier gibt es keinen Grund, sich zu messen. Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches

Was will uns Nietzsche damit sagen? Eigentlich nichts anderes als: „Es ist halt sehr einfach und angenehm, Spitzenleistungen als Talent, genetisch bedingt, oder wie er sagt ‘göttlich’ zu klassifizieren. Wir können uns beruhigt zurücklehnen und brauchen uns gar nicht erst bemühen, vielleicht etwas ähnliches zu erreichen.“

Und kehren wir wieder zurück in unser eigenes Umfeld: Erfolg im Trading ist ebenso wenig Talent wie Erfolg im Leistungssport oder eine orchestrale Meisterleistung. Auch hier steckt wesentlich mehr dahinter. Den „Natural Born Trader“ gibt es nämlich nicht!

Wir müssen den Begriff „Talent“ durch einen anderen ersetzen:

Beständigkeit ersetzt Talent

Auch im Trading gilt, was im Leistungssport schon immer gegolten hat: Beständigkeit, das disziplinierte, ausdauernde Arbeiten an den eigenen Fähigkeiten, führt zum Erfolg.

Doch wie erreichst du diese Beständigkeit. Das Geheimnis dahinter ist ein Veränderungsprozess. Eine Änderung deiner Einstellungen und Gewohnheiten.

Jede Gewohnheit und Fähigkeit wird durch entsprechende Handlungen gestärkt und ge­nährt: Wandern durch Wandern, Laufen durch Laufen … Willst du daher etwas tun, mache eine Gewohnheit daraus. Wenn du etwas nicht tun möchtest, dann lass es.Epiktet, Lehrgespräche, 2.18.1–5

Dein gesamtes Verhalten, deine Gewohnheiten und deine Einstellungen müssen auf drei Ebenen betrachtet werden:

Die unterste Ebene betrifft die Veränderung deiner Ergebnisse.

Auf dieser Ebene geht es darum, deine Ergebnisse zu verändern: Gewicht verlieren, eine Meisterschaft gewinnen oder einfach: mehr Gewinne im Trading zu realisieren. Die meisten der Ziele, die du dir setzt, sind mit dieser Ebene der Veränderung verbunden.

Die zweite Ebene ist die Veränderung deiner Prozesse.

Auf dieser Ebene geht es darum, deine Gewohnheiten und Systeme zu verändern: deinen Schreibtisch zu entrümpeln, damit du besser arbeiten kannst, eine Meditationspraxis zu entwickeln, eine Checkliste für deine Marktbeobachtung zu erstellen. Die meisten Gewohnheiten, die du dir aneignest, sind mit dieser Ebene verbunden.

Die oberste, höchste Ebene ist die Veränderung deiner Identität.

Auf dieser Ebene geht es darum, deine Überzeugungen zu ändern: deine Weltanschauung, dein Selbstbild, deine Urteile über dich und andere. Die meisten Überzeugungen, Annahmen und Vorurteile, die du hast, sind mit dieser Ebene verbunden.

Bei Ergebnissen geht es darum, was du bekommst. Bei den Prozessen geht es darum, was du tust. Bei der Identität geht es darum, was du glaubst.

Wie geht der Veränderungsprozess hin zu mehr Beständigkeit?

Viele Menschen beginnen den Veränderungsprozess ihrer Gewohnheiten von unten nach oben. Sie konzentrieren sich auf das, was sie erreichen wollen. Diesen Zielen passen sie ihre Gewohnheiten an.

Nach diesem Prinzip verlaufen alle „Guten Vorsätze fürs Neue Jahr“.

Bis zum Urlaub im August hab ich 10 Kilo abgenommen. Gleich morgen starte ich mit der XY-Diät…

oder, fast ebenso berühmt:

Ab Neujahr rauche ich nicht mehr!

Und was wird aus Neujahrsvorsätzen? Es liegt in der Natur jedes Neujahrsvorsatzes, dass er den 15. Januar schwerlich erreichen wird.

Wo liegt dann der Fehler bei dem Ansatz? Ganz klar: Ganz oben – bei der Persönlichkeit, der Identität, hat sich nichts geändert. Der ergebnisorientierte Ansatz läuft ins Leere. Die Menschen setzen sich Ziele und bestimmen die Maßnahmen, die sie ergreifen werden, um diese Ziele zu erreichen. Sie berücksichtigen aber nicht die Überzeugungen, die ihr Handeln bestimmen.

Sie ändern nie ihren Blick auf sich selbst und erkennen nicht, dass ihre alte Identität ihre neuen Pläne für Veränderungen sabotieren kann.

Eine echte Verhaltensänderung jedoch ist eine Identitätsänderung. Man kann eine Gewohnheit aus Motivation beginnen, aber der einzige Grund, warum man sie beibehält, ist, dass sie Teil der eigenen Persönlichkeit wird.

  • Du willst keinen Marathon laufen, du wirst ein Läufer.
  • Du willst nicht Klavier spielen, du wirst Klavierspieler.
  • Und du willst nicht an den Futuresmärkten handeln, du wirst Futurestrader.

Wenn du dich entscheidest, deine gesamte Identität ein Vorhaben einzubringen, ergeben sich die Handlungen von selbst. Die „mittlere Ebene“ wird von der Oberen gesteuert. Es wird dir nicht schwerfallen, eine einmal erarbeitete Routine konsequent durchzuhalten. Und deine Ergebnisse werden nebensächlich.

Du hast nämlich nicht lauter kleine „Baustellen“, von denen jede Einzelne dein Vorhaben ins Wanken bringen kann. Du hast ein großes Projekt, und jeder deiner Schritte steuert auf die Erfüllung dieses Projekts zu.

Auf die Art und Weise kannst du auch kleine Schritte machen, du weißt, jeder Schritt ist ein Schritt hin zu deinem großen Ziel.

Du musst nicht mehr „jede Woche ein Kilo abnehmen“ (und nach drei Wochen, 2kg im Rückstand, aufgeben), du wirst ein sportlicher Typ, und da kannst du auch damit anfangen, morgens statt der Schwarzwälder Kirsch zwei Scheiben Knäcke mit Frischkäse zu frühstücken.

Und wenn du DAS konsequent weiterführst, wirst du dich jeden Tag ein bisschen besser fühlen und deinem Ziel näher kommen.


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QUELLEN, …

London Symphony Orchestra (Ltg. Valery Gergiev) – „Bolero“ von Maurice Ravel: https://www.youtube.com/watch?v=GJVWEstu_lM

Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzu Menschliches, 4. Hauptstück: Aus der Seele der Künstler und Schriftsteller; Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke, dtv 1980

… EMPFEHLUNGEN ZUM WEITERLESEN …

James Clear: Atomic Habits: An Easy & Proven Way to Build Good Habits & Break Bad Ones — dt.: Die 1%-Methode – Minimale Veränderung, maximale Wirkung; Goldmann Verlag, 2020

Angela Duckworth: Grit – The Power of Passion and Perseverance; Scribner, 2016 — dt. Ausgabe z.Zt. nicht erhältlich.

Daniel Coyle: The Talent Code: Greatness isn’t born. It’s grown; Random House Business, 2020 — dt.: Erfolg braucht kein Talent: Der Schlüssel zu Höchstleistungen…, riva-Verlag

… UND WEITERSCHAUEN:

Suche bei Youtube nach Angela Duckworth; zu empfehlen ihr TED-Talk hier https://www.youtube.com/watch?v=H14bBuluwB8 mit sehr guten dt. Untertiteln

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